#rp22-Sprecherinnen Natascha Strobl & Annika Brockschmidt

08.04.2022 - Die beiden Expertinnen für rechte Politik kommen mit einer gemeinsamen Session zum Thema „Strategien der Neo-Rechten“ zur re:publica 22.
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Porträtfoto der #rp22-Sprecherinnen Annika Brockschmidt und Natascha Strobl
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privat, Christopher Glanzl

Die österreichische Politikwissenschaftlerin und Autorin Natascha Strobl ist Rechtsextremismus-Expertin und forscht unter anderen zur Neuen Rechten und der Identitären Bewegung in Österreich und Europa. 
Seit 2018 ist sie auf Twitter unter dem Hashtag #NatsAnalyse bekannt für ihre Einschätzungen und Analysen zu rechter Sprache und rechten Strategien. Als Publizistin schreibt sie unter anderem für den Standard, ZEIT online und die taz. Ihr aktuelles Buch „Radikalisierter Konservatismus“ beschäftigt sich mit den rhetorischen und politischen Strategien verschiedener konservativer Politiker*innen.

Die deutsche Konfliktforscherin Annika Brockschmidt arbeitet als Journalistin, Autorin und Podcasterin mit einem Schwerpunkt zu „War and Conflict Studies“. Sie schreibt für den Tagesspiegel, ZEIT Online und ZEIT Geschichte und beschäftigt sich speziell mit der religiösen Rechten in den USA und dem Einfluss Rechtsevangelikaler auf die Regierung Donald Trumps. Zu diesem Thema erschien vergangenes Jahr ihr Buch und SPIEGEL Bestseller „Amerikas Gotteskrieger“. Auch der Podcast „Kreuz und Flagge“, den sie gemeinsam mit Thomas Zimmer produziert, behandelt Amerikas religiöse Rechte. Für die Bundeszentrale für politische Bildung produziert sie außerdem den Podcast „HistoPod“. Aktuelles von ihr und ihren Projekten findet ihr auf Twitter

Auf der re:publica 22 werden Natascha Strobl und Annika Brockschmidt gemeinsam auf der Bühne über die Strategien der Neuen Rechten sprechen. 

3 Fragen an… Natascha Strobl und Annika Brockschmidt 

Wir sind gespannt auf die #rp22-Session der beiden Expertinnen und stellen sie euch hier in unserem 3-Fragen-Interview vor.

An welchen Themen oder Projekten arbeitet ihr momentan?
Natascha: Ich beschäftige mich nach wie vor mit dem Thema meines letzten Buches, also radikalisierten Konservatismus. Desweiteren beschäftige ich mich mit der Frage, was Faschismus heute bedeutet und ob wir vor einer Renaissance des Faschismus stehen.
Annika: Ich schreibe gerade an meinem dritten Sachbuch und halte nebenbei Vorträge über die Religiöse Rechte in den USA und schreibe politische Analysen zu dem Thema für verschiedene Medien.

Was ist bei euch in den vergangenen zwei Jahren zu kurz gekommen und was meint ihr, benötigt dringend einen Neustart? 
Natascha: Da wir europaweit vor ähnlichen Problemen stehen, ist es notwendig, sich zu vernetzen und in die Nachbarländer zu schauen. Außerdem ist es notwendig, ganz offen und ehrlich über Faschismus zu sprechen.
Annika: Noch ist die Pandemie ja leider nicht vorbei. Falls irgendwann wieder ein Normalzustand eintritt, freue ich mich wahnsinnig, alle Freunde wieder mal auf einem Haufen zu sehen - und all diejenigen, die ich in den Pandemiejahren online kennengelernt habe, sei es über Konferenzen oder ähnlich, auch endlich mal analog zu treffen. 

Das Motto der #rp22 bezieht sich auf die letzte Textzeile des Queen-Songs „Bohemian Rhapsody“. Welcher Song darf beim Karaoke auf der #rp22 eurer Meinung nach auf keinen Fall fehlen und warum? 
Natascha: „Common People“ von Pulp, weil es nicht nur der beste Popsong der 90er oder vielleicht überhaupt ist, sondern dessen beißende Ironie nach wie vor unübertroffen ist.
Annika: Oh Gott, Karaoke ist ein bisschen mein privater Alptraum, ich kann überhaupt nichts singen. Für die Ohren, meinem Thema geschuldet: „Talkin‘ John Birch Paranoid Blues“ von Bob Dylan.