re:publica 25
26.-28. Mai 2025
STATION Berlin

Generationsidentitäten sind Dauerthema in der Digitalkultur – von „Boomern“ über „Millennials“ bis hin zu „Gen Z“. Aber warum eigentlich? Die Kulturwissenschaftlerin und Autorin spricht auf der #rp25 darüber, wie die digitale Meme-Kommunikation zur Aushandlungsfläche für Identitätskonflikte geworden ist.
Die Vorstellung, dass Menschen einer Altersgruppe bestimmte Eigenschaften teilen, ist nicht neu. Schon in den 60er Jahren prägte Helmut Schelsky das Bild einer „skeptischen Generation“. Heute ermöglichen uns Memes, komplexe Generationenkonflikte visuell und in leicht teilbare Witze aufzuteilen.
Dabei formen Memes jedoch das, was sie vermeintlich nur kommentieren, aktiv mit. So entsteht heute eine immer kleinteiligere Einteilung in Generationen, die jedem Jahrgang eigene kulturelle Kategorien zuordnet. Und wo einheitliche Zuschreibungen für Menschen unterschiedlichen Alters eigentlich überwunden schienen, kehren sie in Form von Generationen-Memes wieder – mit gesellschaftlichen Auswirkungen.
Annekathrin Kohout arbeitet als freie Autorin und Kulturwissenschaftlerin. Sie ist Mitherausgeberin der Buchreihe „Digitale Bildkulturen” und der Zeitschrift „POP. Kultur und Kritik” sowie Mitglied des Editorial Boards des internationalen „Journal of Global Pop Cultures". Darüber hinaus veröffentlicht sie als Sachbuchautorin Bücher über Netzfeminismus, Nerds und K-Pop. Seit 2024 schreibt sie auch die monatliche Kolumne „Feed Interrupted" für die taz. Außerdem lehrt sie an verschiedenen Hochschulen und Universitäten wie der Universität der Künste Berlin.
Die re:publica 25 steht unter dem Motto „Generation XYZ“. Was ist deine Botschaft für zukünftige Generationen in Bezug auf die digitale Gesellschaft?
Annekathrin Kohout: „Learning how to think really means learning how to exercise some control over how and what you think. It means being conscious and aware enough to choose what you pay attention to and to choose how you construct meaning from experience. (David Foster Wallace)”