#rp25-Sprecherin Annekathrin Kohout: Ich meme, also bin ich

16.04.2025 - Auf der #rp25 zeigt Annekathrin Kohout, warum Memes nicht nur Ausdrucksmittel komplexer Gesellschaftsprozesse, sondern auch Bühne für Identitätskonflikte sein können.
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Das Foto zeigt Annekathrin Kohout. Sie trägt einen Dutt und steht vor einer Hecke mit einer Skulptur. Sie trägt eine Bluse.  Das Visual zeigt den Titel der Session "Ich meme, also bin ich". An den Seiten sind grafische Elemente aus dem diesjährigen Logo GenXYZ zu sehen. Darunter ist das Datum sowie die Location der republica 25 platziert.
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Neven Allgeier

Generationsidentitäten sind Dauerthema in der Digitalkultur – von „Boomern“ über „Millennials“ bis hin zu „Gen Z“. Aber warum eigentlich? Die Kulturwissenschaftlerin und Autorin spricht auf der #rp25 darüber, wie die digitale Meme-Kommunikation zur Aushandlungsfläche für Identitätskonflikte geworden ist.

Die Vorstellung, dass Menschen einer Altersgruppe bestimmte Eigenschaften teilen, ist nicht neu. Schon in den 60er Jahren prägte Helmut Schelsky das Bild einer „skeptischen Generation“. Heute ermöglichen uns Memes, komplexe Generationenkonflikte visuell und in leicht teilbare Witze aufzuteilen. 

Dabei formen Memes jedoch das, was sie vermeintlich nur kommentieren, aktiv mit. So entsteht heute eine immer kleinteiligere Einteilung in Generationen, die jedem Jahrgang eigene kulturelle Kategorien zuordnet. Und wo einheitliche Zuschreibungen für Menschen unterschiedlichen Alters eigentlich überwunden schienen, kehren sie in Form von Generationen-Memes wieder – mit gesellschaftlichen Auswirkungen.

Annekathrin Kohout arbeitet als freie Autorin und Kulturwissenschaftlerin. Sie ist Mitherausgeberin der Buchreihe „Digitale Bildkulturen” und der Zeitschrift „POP. Kultur und Kritik” sowie Mitglied des Editorial Boards des internationalen „Journal of Global Pop Cultures". Darüber hinaus veröffentlicht sie als  Sachbuchautorin Bücher über Netzfeminismus, Nerds und K-Pop. Seit 2024 schreibt sie auch die monatliche Kolumne „Feed Interrupted" für die taz. Außerdem lehrt sie an verschiedenen Hochschulen und Universitäten wie der Universität der Künste Berlin.

 

Die re:publica 25 steht unter dem Motto „Generation XYZ“. Was ist deine Botschaft für zukünftige Generationen in Bezug auf die digitale Gesellschaft?

Annekathrin Kohout: „Learning how to think really means learning how to exercise some control over how and what you think. It means being conscious and aware enough to choose what you pay attention to and to choose how you construct meaning from experience. (David Foster Wallace)”

Ich meme, also bin ich (Millennial): Generationsidentitäten in der Reaktionskultur

Annekathrin Kohout

Zusammenfassung
Von Schelskys "skeptischer Generation" bis zur „Gen Alpha“: Wie wurde aus einstigen Jugendkulturen die heutige Generationenkartographie? Und welche Rolle spielen dabei Memes? In der digitalen Reaktionskultur ist die Meme-Kommunikation zur Kampfzone gesellschaftlicher Identitätskonflikte geworden.
GenXYZ
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