Band-Podcasts – auditive Zeitreisen zwischen journalistischer Distanz und Fansein

Kein Band-Jubiläum ohne Podcast – zumindest ist das der Eindruck, der sich spätestens nach dem Die-Ärzte-Podcast in 2022 ("Diese eine Liebe") festigte. Während dort Radiomann Marco Seiffert (radioeins) ganz klar eine Fanreise durch die Veranstaltungsorte Berlins erzählt, hielt es Jochen Schliemann in 1LIVE IKONEN über die Toten Hosen tendenziell eher dokumentarisch. Und nun 30 Jahre Tocotronic. Kaum eine Band in Deutschland ist so viel mehr als ihre Musik – zumindest laut ihrer Fans. Es sind diese poetischen Texte, die es schaffen, dass man sich nicht ganz allein fühlt in seinem Verlorensein, die aber auch als politische Faustschläge verstanden werden können. Ihre Mitglieder sind längst erwachsene Männer, Familienväter zum Teil, selbst Fans, nahbare Typen irgendwie und dennoch mit einer Aura, die nicht zu verwelken scheint.  

Wie macht man über diese Band einen Podcast – als Journalistin und Fan? Wie erklärt man die Faszination, ohne in ständige Lobhudelei zu geraten? Und wie sieht das die Band selbst?  

Der NDR Musikredakteur und Urban Pop Host Ocke Bandixen fragt nach und spricht mit rbb-Redakteurin Diane Arapovic ("Diese eine Liebe", "Mein Freund Floh"), der Autorin vom Podcast "This Band is Tocotronic", Steffi Groth, und Tocotronic-Bassist Jan Müller, der mit „Reflektor“ selbst einen Fan-Podcast betreibt, über auditives Erzählen und die Schieberegler zwischen journalistischer Distanz und Fansein.