re:publica 25
26.-28. Mai 2025
STATION Berlin
In der digitalen Aufmerksamkeitsökonomie zählt oft weniger, was gesagt wird, sondern wie viel Sichtbarkeit und Engagement – also Likes, Shares, Comments – es bekommt. Aus der Forschung wissen wir, dass Inhalte, die Wut und Konflikt transportieren, besonders leicht Aufmerksamkeit der Nutzenden bekommen. Diese werden von den Plattformen künstlich verstärkt, politische Kommunikator:innen passen sich entsprechend an.
Für die Demokratie ist das problematisch: Sie lebt zwar von Streit und Dissens, braucht aber auch Zusammenkommen. Die beschriebenen Mechanismen fördern Hyperpolarisierung, erschweren den zivilen Diskurs und stärken autoritäre Kräfte.
Der Digital Services Act verpflichtet große Plattformen in der EU, systemische Risiken wie Hyperpolarisierung zu identifizieren und Gegenmaßnahmen zu implementieren. Der Vortrag beleuchtet den entstehenden Möglichkeitsraum, die digitale Öffentlichkeit demokratischer zu gestalten und diskutiert, wie alternative Plattform-Architekturen neue Mechanismen der Aufmerksamkeitsverteilung schaffen können.