re:publica x srh CAMPUS
3.-5. September 2025
SRH Berlin University

Die Aufarbeitung und Überwindung der gewaltvollen deutschen Vergangenheit ist ein Mehrgenerationenprojekt der deutschen Zivilgesellschaft und Politik. Und auch international galt die Bundesrepublik lange als Vorzeigemodell. Mit dem Aufstieg der völkischen Rechten im vergangenen Jahrzehnt existiert nun eine Realität, die es der erinnerungskulturellen Selbsterzählung Deutschlands nach gar nicht geben dürfte.
Einige reagieren darauf, indem sie das erinnerungskulturelle Projekt neu definieren. Zentrale Ansprüche der BRD nach 1945 werden dabei als vermeintlich woke Ansprüche von Asylrecht bis Antidiskriminierung verächtlich gemacht. Andere suchen nach Ursachen und finden sie immer woanders als bei sich selbst: der Kultur, den Unis, dem Klimaaktivismus oder den Linken.
Auf der re:publica 25 fragt Max Czollek, ob es noch einen dritten Weg gibt: die Anerkennung des Scheiterns der erinnerungskulturellen Versprechen, die die Grundlage dafür bildet, noch einmal neu anzusetzen. In Richtung einer Erinnerungskultur, die zur pluralen postnationalsozialistischen Demokratie passt. Und die sich ihren Feinden aktiv entgegenstellt.
Max Czollek ist Autor und Host mehrerer Podcasts und Gesprächsreihen, Mitherausgeber von Jalta – Positionen zur jüdischen Gegenwart und Kurator des Projektes heimaten am HKW Berlin sowie der Coalition for a Pluralistic Public Discourse (CPPD). 2022 war er Ideengeber und Kokurator der Ausstellung Rache. Geschichte und Fantasie am Jüdischen Museum Frankfurt. Zuletzt erschienen der Gedichtband Gute Enden (2024) sowie die Essays Desintegriert euch! (2018), Gegenwartsbewältigung (2020) und Versöhnungstheater (2023). Im Oktober 2025 erscheint das gemeinsam mit Hadija Haruna-Oelker verfasste Essay Alles auf Anfang. Auf der Suche nach einer neuen Erinnerungskultur.