re:publica 24
27.-29. Mai 2024
STATION Berlin

Stefan Voß (52) ist Leiter Verifikation bei der Deutschen Presse-Agentur. Der gebürtige Westfale volontierte Anfang der 1990er Jahre bei einer Regionalzeitung in Hessen und arbeitet seit 1998 bei dpa. Mehr als ein Jahrzehnt berichtete der studierte Historiker und Slawist als Auslandskorrespondent in Kyiv (Kiew) und Moskau über die Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Danach war er im Berliner Newsroom u.a. als Dienstleiter in der Redaktion Politik im Einsatz. Seit 2017 hat er bei dpa ein großes internationales Faktencheck-Team mit derzeit etwa 30 Journalistinnen und Journalisten aufgebaut.
Voß arbeitet seit vielen Jahren als SocialMedia-Trainer. Im Projekt Faktencheck22 schult er gemeinsam mit seinen dpa-Kollegen Jan Ludwig und Markus Bergmann mehr als 100 deutsche Medienhäuser - Schwerpunkt Recherche & Verifikation. Neben den "klassischen" Themen der Digitalen Recherche befasst sich Voß auch mit Deepfake-Erkennung und Digital Content Provenance (permanente Metadaten für Audio, Foto, Video).
Voß hat vor einem Jahrzehnt die ersten Faktenchecks für dpa geschrieben. Er sieht in den Irrtümern, Lügen und Desinformations-Kampagnen auf Social Media eine Bedrohung für die Demokratie. Der Agentur-Journalist lehnt die gängige Lösch-Praxis vieler Plattformen im Bezug auf Falschbehauptungen ab. Er ist überzeugt, dass ein offener gesellschaftlicher Diskurs auf der Grundlage von Counter Speech (Faktenchecks) die beste Strategie gegen Desinformations-Kampagnen ist.
Auf seiner persönlichen To-Do-Liste für Journalismus-Schulungen: Berichterstattung über Künstliche Intelligenz, auch im Regionalen.