Shoah-Gedenken auf TikTok - wie es geht und warum es gehen muss

Henning Flaskamp, Iris Groschek

Summary
Um mit der Gen Z über die Relevanz der NS-Zeit für die Gegenwart in einen Dialog zu treten, nutzen seit kurzem auch einige KZ-Gedenkstätten TikTok. Doch wie viel Lockerheit und welche Musik sind angemessen? Über Antworten auf diese Fragen und die Reaktionen der Community auf der Plattform berichten die Speaker*innen aus erster Hand.
Talk
German
Conference

Im Oktober 2021 begann eine Seminarreihe, zu der das American Jewish Committee Berlin eingeladen hatte. 11 Gedenkstätten und Museen haben sich mit der Frage beschäftigt, ob und in welcher Form Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen auf TikTok funktionieren kann. Zum Internationalen Holocaustgedenktag am 27. Januar 2022 veröffentlichten acht Institutionen Inhalte unter #GedenkenBildet auf der Plattform.

In der Seminarreihe wurde praktisches Wissen zur Produktion erfolgreicher Clips vermittelt, welche Themen wie Hatespeech und Community Management behandelten, sowie eine intensive Auseinandersetzung über eine angemessene Form des Contents auf der Plattform ermöglichte.

Im Vortrag wollen wir erzählen, wie die Initiator*innen der Seminarreihe die sogenannte "Holocaust-Challenge" auf TikTok zur Idee inspirierte und dass es auch institutionelle Creator*innen auf der Plattform braucht, um dem Thema einen würdigen Rahmen zu geben.

Warum TikTok als gesellschaftspolitische Bühne der Gen Z ein geeigneter Ort für Erinnerung und Auseinandersetzung mit Geschichte ist, möchten wir gern erläutern und davon berichten, welche Bedenken und Hürden es auf dem Weg zur Veröffentlichung des ersten Contents gab. Den entstandenen Content wollen wir ebenfalls präsentieren und von den Reaktionen der Community berichten. 

Wir wollen Clips, die eine erfolgreiche Reichweite erzielen konnten, Clips, die floppten, und Clips, die als zu locker kritisiert wurden, mit euch besprechen und sind gespannt auf eure Meinungen und Fragen.