Public Value Broadcasting: Any Way the Content Flows

Christian Humborg, Anna von Garmissen, Nadine Bilke

Summary
Der Zugang zu verlässlichen Informationen über Politik, Gesellschaft und Wissenschaft ist wichtiger Bestandteil der Teilhabe an Wissen und Kultur. Ein großer Teil der journalistischen Arbeit weltweit, einschließlich Überprüfung von Fakten, wird öffentlich finanziert. Diese Arbeit sollte daher der Öffentlichkeit nachnutzbar zur Verfügung stehen.
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Die Pandemie hat gezeigt, dass der freie Zugang zu digitalisierten Bildungsinhalten und kulturellen Erbe wichtiger denn je ist. Bibliotheken, Archive und Museen (GLAM) und andere Wissensbewahrer*innen haben ihre Bestände und Sammlungen geöffnet, um Pädagog*innen und kreativen Köpfen Momente der Begegnung und der Erkenntnis zu ermöglichen.

Derselbe Auftrag wird nun auch von Medien übernommen, deren Hauptzweck der öffentliche Auftrag ist, den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Die größten öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in Deutschland lizenzieren erstmals Material unter einer Creative-Commons-Lizenz. Die hochwertigen Animationen, die das ZDF unter den Lizenzen CC BY 4.0 und CC BY-SA 4.0 zur Verfügung stellt, werden inzwischen von mehreren Wikipedia-Projekten genutzt und von der Wikimedia-Commons-Gemeinschaft als featured Videos ausgezeichnet. Die Bildungsclips werden jeden Monat mehr als eine Million Mal abgerufen. ARD und Deutschlandradio werden diesem Weg bald folgen und Inhalte aus ihren umfangreichen Archiven unter Creative-Commons-Lizenzen zur Verfügung stellen.

In ganz Europa geraten die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten unter politischen Druck, insbesondere die BBC in Großbritannien. Die Aufgabe der BBC besteht darin, "im öffentlichen Interesse zu handeln und allen Zuschauern durch die Bereitstellung unparteiischer, qualitativ hochwertiger und unverwechselbarer Inhalte und Dienste, die informieren, bilden und unterhalten, zu dienen". Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten müssen ihre Rolle in der Gesellschaft und die Werte, die sie vermitteln, verteidigen. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss im Hinblick auf die Lizenzvergabe in die Praxis umgesetzt werden.

Die Wikimedia-Bewegung wird von der Mission geleitet, die Gesamtheit des Wissens für alle Menschen frei zugänglich zu machen. Ein verlässlicher Zugang zu Informationen aus Politik, Gesellschaft und Wissenschaft ist ein wichtiger Bestandteil der Teilhabe an Wissen und Kultur. Ein großer Teil der journalistischen Arbeit weltweit, einschließlich der Berichterstattung und der Überprüfung von Fakten, wird mit öffentlichen Mitteln finanziert. Diese Arbeit sollte daher der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen, um sie zu nutzen, zu teilen und neu zu kombinieren.

Die internationalen Sprachgemeinschaften in den Wikimedia-Projekten haben die vom ZDF bereitgestellten Inhalte übernommen und darauf aufgebaut. Die Redaktion von "Terra X" hat bereits einen wichtigen Schritt getan, indem sie Erklärvideos unter einer Creative Commons Lizenz (CC BY 4.0) veröffentlicht hat. Wikipedia-Freiwillige haben die hochwertigen Clips in Artikel eingebettet, die bei Wikimedia Commons verfügbar sind und bereits hunderttausendfach aufgerufen wurden. Es gibt synchronisierte Versionen in Englisch, Niederländisch, Walisisch und Esperanto. Untertitel sind in zahlreichen anderen Sprachen verfügbar.

Porträtfoto von Christian Humborg
Geschäftsführender Vorstand
ZDF-Programmdirektorin Nadine Bilke
Programmdirektorin