re:publica 24
27-29th May 2024
STATION Berlin
„The internet killed porn“ resümierte der Journalist Louis Theroux 2012 in seiner viel beachteten BBC-Dokumentation über die Pornoindustrie. Was er damit meinte, ist vor allem die Übersättigung des Marktes durch die Digitalisierung und die damit einhergehende schwindende Bereitschaft von Menschen, für Pornos zu bezahlen. In der Tat haben Tube-Sites wie Pornhub & co die Industrie maßgeblich verändert und vielen Produzent*innen und Studios das Geschäft versaut. Doch das ist nur eine Seite der Geschichte – auf der anderen stehen sowohl die Unabhängigkeit vieler Performender, die über Plattformen wie OnlyFans selbstbestimmt ihr Einkommen generieren, als auch die Demokratisierung und damit Diversifizierung pornografischer Inhalte dadurch, dass alle Menschen mit einem Smartphone und Internetzugang selbst Pornograph*innen werden können. Auf einem wieder anderen Blatt stehen die Themen Regulierung, Jugendschutz, Urheberrecht und Zensur. Das digitale Zeitalter hat etliche neue Herausforderungen wie Chancen für diese Branche mit sich gebracht, die Pornoproduzentin Paulita Pappel und Pornowissenschaftlerin Madita Oeming hier diskutieren werden. Mit einer Mischung aus Theorie & Praxis nähern sie sich der komplexen Frage: was hat das Internet mit dem Porno gemacht?