Frischer Wind. Neue Modelle für Teilhabe und Erfolgskontrolle bei den Öffentlich-rechtlichen Medien.

Lorenz Lorenz-Meyer, Leonard Novy

Summary
Die öffentlich-rechtlichen Medien in Deutschland müssen und wollen sich erneuern. Aber mit von oben verordneten Reformen und besseren Mediatheken allein ist es nicht getan. Wir brauchen einen Bewusstseinswandel, und dafür sind neue Formen der gesellschaftlichen Beteiligung und bessere Erfolgskriterien jenseits der Quote notwendig.
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Der Erneuerungsprozess der öffentlich-rechtlichen Medien (ÖRM) ist in vollem Gange. Aber immer noch herrscht bei vielen Akteurïnnen eine gewisse Ratlosigkeit über Art und Umfang der anstehenden Reformen. Die Initiative "Unsere Medien" hat sich für eine breitere gesellschaftliche Teilhabe sowohl am Reformprozess als auch am laufenden Betrieb der ÖRM eingesetzt. Zu diesem Thema fand Ende Februar in Berlin eine Workshop-Veranstaltung mit dem Titel "Neustart ÖRR: Wie weiter mit 'unseren Medien'?" statt, organisiert vom Berliner Institut für Medien- und Kommunikationspolitik (IfM) und der Schöpflin-Stiftung.

In der Session wollen wir an Resultate dieser Veranstaltung anknüpfen. Ausgehend vom Diskussionsstand über den Teilhabeprozess werden wir darüber sprechen, wie die ÖRM im neuen digitalen Umfeld zu einer zeit- und auftragsgemäßeren Form der Erfolgs- und Qualitätskontrolle kommen können, die dann den Teilhabeprozess befruchtet.

Klar ist: Es kann nicht mehr nur oder vorrangig um die Quote gehen. Die gesellschaftliche Bedeutung der ÖRM geht weit über das klassische Sender-Empfänger-Modell mit seinem Reichweiten-Paradigma hinaus. Öffentlich-rechtliche Medien leisten nicht nur einen wertvollen Beitrag zur gesellschaftlichen Informiertheit und Meinungsbildung, sie sind zum Beispiel auch - was gerne übersehen wird - von immenser struktureller und wirtschaftlicher Bedeutung für den gesamten Kreativsektor, etwa in der Kultur- und Nachwuchsförderung.

Vor diesem Hintergrund wollen wir uns in der Veranstaltung die Frage stellen, wie man einen solchen gesellschaftlichen Mehrwert besser sichtbar, messbar und ggf. auch steuerbar machen kann.