Vielfalt statt Othering: Die Stadt der Anderen*

Karin Hartmann

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Summary
Wer entscheidet, wie unsere Städte aussehen? Warum ist es wichtig, dass in der Stadtplanung diverse Perspektiven vertreten sind? Wie hängen Feminismus, Klimakrise und Architektur zusammen? In meinem LT soll es um die Frage gehen, warum die Architektur- und Baubranche so wenig divers ist, und was das mit unserer gebauten Umwelt zu tun hat.
Lightning Talk
German
Conference

In meinem Lightning Talk soll es um die Frage gehen, warum die Architektur und Planung so wenig divers sind, und wie sich dies auf uns und unsere direkte Umgebung auswirkt. Zu dieser Frage habe ich das Buch "Schwarzer Rolli, Hornbrille. Plädoyer für einen Wandel in der Planungskultur" geschrieben, es ist im September 2022 im Jovis Verlag Berlin erschienen. Meine zentrale Aussage ist, dass die Planung durch veraltete Stereotype und Narrative, noch mehr als andere Bereiche der Kultur oder Wissenschaft, in erster Linie von einer weißen, cis hetero männlichen Perspektive geprägt ist. Doch diese lässt die Lebensrealitäten Vieler* außen vor. Perspektiven von Care, queere, Bedürfnisse von BIPoC und älteren Menschen werden kaum berücksichtigt. Dabei sind unsere Städte mit ihren öffentlichen Räumen für alle da, nur nicht immer, und nicht überall. Um die einseitige Perspektive zu verändern ist es nötig, die strukturellen Hürden der Branche abzubauen, aber auch aus der Gesellschaft heraus, fehlende Perspektiven einzufordern. Im Talk (und im Buch) versuche ich, die Planung aus ihrer Spezial-Schublade zu holen, Parallelen zur gesellschaftlichen Debatte zu ziehen und für die eigene Selbstwirksamkeit zur Gestaltung der Umwelt zu sensibilisieren. 

Meinen Lightning Talk möchte ich in zwei Teilen halten: Zunächst führe ich kurz ins Thema ein und skizziere die zugrundeliegende Situation aus intersektional-feministischer Perspektive, in einem zweiten Teil möchte ich auf 1-3 Punkte tiefer eingehen:

1 - Gender Budgeting: Werden Steuergelder im Bereich öffentlicher Räume eigentlich geschlechtergerecht eingesetzt?
2 - Awareness: Welche Bedürfnisse habe ich an meine Wohnung, an mein Viertel, an meine Stadt? 
3 - Partizipation: Was kann ich tun? Wie kann ich meine Bedürfnisse geltend machen? 

Schön wäre, in ein aktives Gespräch mit den Zuhörer*innen zu kommen, dies habe ich schon mehrmals in Buchvorstellungen, auf Panels oder in Vortragssituationen erlebt und fand es echt bereichernd. Ich hoffe, dies wird auch auf der re:publica funktionieren und wir kommen in einen guten Austausch!