re:publica 25
26th-28th May 2025
STATION Berlin
In den letzten Monaten habe ich viele digitale Angebote des Staates auf deren Barrierefreiheit überprüft und die kritischsten Barrieren an die verantwortlichen Stellen gemeldet. Zum Beispiel war es in der Hochwasser-Krise nach Weihnachten 2023 für blinde Personen in mindestens drei relevanten Bundesländern nicht möglich, den aktuellen Pegelstand an ihrem Wohnort abzurufen. Im Katastrophenschutz sieht es nicht besser aus: Alle 4 öffentlich finanzierten Warn-Apps sind für einige Menschen mit Behinderung nicht nutzbar. Und auch das neue, für alle verpflichtende E-Rezept wurde voller Barrieren ausgerollt.
Das ist Dauerzustand und nichts Neues. Selbst wenn Barrieren schon intern bekannt sind, dauert es oft Jahre, bis diese behoben werden - an allen Ecken fehlt wichtige Expertise. Bei einer Meldung einer neuen Barriere werfen die Behörden gerne mit Phrasen um sich und beteuern ihren Einsatz für Inklusion. Tatsächlich zeigen meine Erfahrungen ein erschreckendes Muster , das auf systematische Diskriminierung hindeutet. Aber wie können wir dann wirklich und nachhaltig Dinge verbessern?
Diese Session ist Teil des Themenschwerpunkts "Freiheit" im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2024.