Gerhild Bornemann

Wissenschaftlerin
Portrait von Gerhild Bornemann
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privat

Mein Name ist Gerhild Bornemann. Ich habe an der Universität Bonn Biologie studiert und dort das Paarungsverhalten von Insekten erforscht. Nach Abschluss meiner Doktorarbeit wollte ich mich weiterentwickeln um mit meiner Arbeit in Zukunft einen Beitrag zum Umwelt- und Ressourcenschutz zu leisten. Im Jahr 2012 habe ich meine Stelle im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) angetreten. Seitdem arbeite ich im Projekt C.R.O.P. mit, das ich seit vier Jahren auch leite. Das Projekt C.R.O.P. (Combined Regenerative Organic food Production) beschäftigt sich mit dem Recycling von Bioabfällen, zu denen wir auch das Toilettenabwasser zählen. Zurzeit liegt der Fokus unserer Arbeit auf der biologischen Aufwertung von menschlichem Urin zu einem Recyclingdünger, der sehr viel Stickstoff enthält. Diesen Dünger können zukünftig Astronaut*innen auf Langzeitmissionen (z.B. zum Mars) verwenden, um sich frische Nahrungsmittel anzubauen. So werden Nährstoffe recycelt und die Menge der Ressourcen, die mitgeführt werden müssen, wird reduziert. Da auf einer Weltraummission kein Spezialist für Recycling mitfliegen kann, müssen die Astronaut*innen in der Lage sein, ihre Verwertungsanlagen selbst zu betreiben und zu reparieren. Daher legen wir bei unserer Entwicklungsarbeit viel Wert darauf, dass die Anlagen einfach aufgebaut und zu bedienen sind. Technologien, die Nährstoffkreisläufe schließen, sind auch für den Umweltschutz auf der Erde interessant. Sie können uns helfen weniger Ressourcen zu verbrauchen. Deshalb macht die Weiterentwicklung der eher kleinen Anlagen für die Raumfahrt zu großen Anlagen für den Einsatz auf der Erde einen großen Teil meiner Arbeit aus. Neben der Urinaufwertung haben wir uns in den letzten Jahren auch mit der Aufwertung von Gülle zu einem gezielt einsetzbaren Dünger beschäftigt. Die Anlagen für die Gülleaufwertung stehen kurz vor der Markteinführung. Die Urinaufwertung kann noch nicht vermarktet werden, da in Deutschland Dünger aus Urin (noch) nicht verkauft oder für den kommerziellen Anbau verwendet werden darf.