re:publica 25
26th-28th May 2025
STATION Berlin

Edi lebt und arbeitet auf der auf der indonesischen Insel Pari: "Ich bin ein Inselmann: auf Pari geboren und aufgewachsen. Wir leben in einem Haus im Dorf, wo wir auch zwei Homestays besitzen. Das sind kleine Gästehäuser für Wochenend-Touristen aus Jakarta." Doch die Existenz der Insel ist durch den steigenden Meeresspiegel, verursacht durch den Klimawandel, bedroht.
Aufgrund seiner hohen CO2-Emissionen trägt der Schweizer Zementkonzern Holcim dafür einen maßgeblichen Teil der Verantwortung. Im Namen der Insel fordert Edi gemeinsam mit drei weiteren Bewohner*innen Klimagerechtigkeit und zog Anfang des Jahres gegen Holcim vor Gericht. Die Kläger*innen wollen Entschädigung für bereits entstandene Schäden und verlangen, dass der Carbon Major seine CO2-Emissionen schnell senkt. Und sie fordern, dass sich Holcim auf Pari an den Kosten von Schutzmaßnahmen gegen den steigenden Meeresspiegel beteiligt.
Erstmal muss sich damit ein Schweizer Konzern rechtlich für seine Rolle beim Klimawandel verantworten.
"Um uns besser vor den Überschwemmungen zu schützen, sollten wir nicht nur Betondämme bauen. Das ist nicht gut für die Umwelt. Wir müssten mehr Mangroven pflanzen. Wir tun das schon jetzt, als freiwilliger Gemeinschaftsdienst. Aber wir brauchen mindestens eine Million mehr Setzlinge. Denn Mangroven brauchen mehrere Jahre, bis sie so groß sind, dass sie uns schützen. Wenn immer mehr Fluten kommen, werden wir viele junge Bäume schon vorher verlieren", so der 37-jährige Kläger.
Die Klage für mehr Klimagerechtigkeit wird unterstützt vom ECCHR, der Schweizer Organisation HEKS/EPER und der indonesischen Umweltorganisation WALHI.