re:publica 25
26.-28. Mai 2025
STATION Berlin
Jagoda Marinić und Igor Levit zeigen klare Kante gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und stellen sich jeder Form von Diskriminierung entgegen. Was bedeutet es, als Person des öffentlichen Lebens einen starken politischen Standpunkt zu vertreten? Auf der re:publica 2023 bringen wir die Autorin und den Musiker zusammen und sprechen über die Bedeutung gesellschaftlicher Freiräume und ihre Position als politisch engagierte Künstler*innen.
Jagoda Marinić ist Schriftstellerin und Dramaturgin. Sie schreibt Kolumnen, Artikel und Theaterkritiken für Stern, die Frankfurter Rundschau, taz und die Süddeutsche Zeitung und leitet Schreibworkshops für Kinder und Jugendliche. Nach ihrem Romandebüt „Die Namenlose“ von 2007 folgten 2013 „Restaurant Dalmatia“ und 2016 „Made in Germany. Was ist deutsch in Deutschland?“, in dem Jagoda Marinić sich mit der Identität Deutschlands als Einwanderungsland auseinandersetzt. In ihrem 2019 erschienenen Essaybuch „Sheroes. Neue Held*innen braucht das Land“ fordert sie, dass Deutschland nicht länger „Zaungast in der wichtigsten feministischen Debatte der letzten Jahrzehnte“ sein solle. In ihrem Podcast „Freiheit Deluxe“ trifft sie sich alle zwei Wochen mit interessanten Menschen, um über Freiheit und Freiräume zu reden. Ende Mai 2023 wurde sie vom Medium Magazin als Journalistin des Jahres in der Kategorie Kultur ausgezeichnet.
Igor Levit ist einer der besten Pianisten weltweit – und war einer der Ersten, der den durch die Corona-Pandemie erzwungenen Stillstand durchbrach: Während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 streamte er eine Reihe von insgesamt 53 „Hauskonzerten“ auf Twitter und Instagram, größtenteils live aus seiner Berliner Wohnung. Für dieses Zeichen der Hoffnung und des Gemeinsinns in Zeiten von Isolierung und Verzweiflung sowie für sein Engagement gegen Antisemitismus wurde Igor im Herbst 2020 der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Der 36-jährige versteht sich nicht nur als Bürger, Europäer und Pianist – sondern auch als Musiker mit Haltung. In einem Interview sagte Igor Levit 2019, er wolle „nicht nur der Mann sein, der die Tasten drückt“. Er meldet sich regelmäßig zu aktuellen Themen zu Wort, spielt Konzerte für Geflüchtete und gab 2018 aus Protest gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit seinen Klassik-Echo zurück. Ende vergangenen Jahres erschien mit „IGOR LEVIT – NO FEAR“ außerdem ein inspirierender Dokumentarfilm, der den Künstler auf seinem Parcours zwischen traditioneller Karriere und neuen Wegen in der Welt der Klassik, dem Impuls des politischen Engagements und der ständigen künstlerischen Herausforderung porträtiert.
Wir freuen uns auf das Gespräch mit der Schriftstellerin Jagoda Marinić und dem Pianisten Igor Levit über das Thema „Freiheit und Position“ auf der #rp23.