#rp23 Keynote-Sprecherin Jutta Allmendinger: Über Cash, Gender Gap und gesellschaftliche Ungleichheiten

2023 – und: Sind wir der Gleichstellung der Geschlechter näher gerückt? Eher im Gegenteil: „Wir bewegen uns rückwärts“, konstatiert Soziologin Jutta Allmendinger. Mit der Corona-Pandemie kamen traditionelle Rollenverteilungen in die Gesellschaft zurück: Kinderbetreuung, Home-Schooling, Sorgearbeit in der Familie - Care-Arbeit wurde mehrheitlich von Frauen geleistet. Und vielfach ist es auch post-pandemisch dabei geblieben. Wie unter einem Brennglas tritt hervor, dass vieles, was auf gutem Wege schien, eher stagniert, sich teils gar nicht weiterentwickelt hat: Führungspositionen und hohe Gehälter sind immer noch mehrheitlich Männersache, Teilzeit und Elternzeit Frauensache.

„Gender Gap“ ist der geläufigste Begriff hierfür. Allmendinger identifiziert gleich vier davon: „Pay Gap”, „Care Gap”, „Position Gap” und „Pension Gap”. Und das sind nur die Ungleichheiten in der Geschlechterfrage: Gesamtgesellschaftlich kommen von Bildung bis Vermögen noch diverse hinzu. Welche Strukturen und Rahmenbedingungen es braucht, um diese Lücken in der Gesellschaft zu schließen, ist das Thema Allmendingers auf der diesjährigen re:publica.

Jutta Allmendinger ist seit 2007 Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB). Dem Thema Geschlechtergleichstellung widmet sie sich bereits seit 30 Jahren. In ihrem aktuellen Buch „Es geht nur gemeinsam! Wie wir endlich Geschlechtergerechtigkeit erreichen.” zeigt sie Lösungen auf, die es hierfür benötigt. 2022 war sie Vorsitzende des Gender Equality Advisory Councils (GEAC) der deutschen G7-Präsidentschaft, 2021 und 2023 war bzw. ist sie GEAC-Mitglied.

Wir freuen uns auf spannende Denkanstöße und Diskussionen mit Jutta Allmendinger und euch auf der #rp23.