#rp23 Keynote-Sprecherin Lilith Wittmann: Ein steiniger Weg zum eGovernment?

Lilith Wittmann ist Softwareentwicklerin, IT-Sicherheitsexpertin und Aktivistin aus Berlin. Sie setzt sich unter anderem für Open Data ein – offene Daten, die für alle frei zugänglich sind – und leistet zivilgesellschaftliche Arbeit zu Themen wie Verwaltungsdigitalisierung und Sicherheitsforschung. 

Lilith ist Mitglied der Gruppe „zerforschung“, die unter anderem die Sicherheit von Informationstechnischen Systemen untersucht. Bekannt wurde sie durch das Aufdecken von Sicherheitslücken in der Luca-App und in der Wahlkampf-App „CDU connect“. Obwohl sie die Schwachstelle zunächst nur den Entwickler*innen meldete, sollte die selbsternannte „Krawall-Influencerin“ eine Schweigeverpflichtung unterschreiben. Nachdem sie sich weigerte, stellte der Bundesgeschäftsführer der Partei eine Strafanzeige, die aufgrund des großen öffentlichen Drucks jedoch wieder zurückgezogen wurde. Auch konnte sich nicht auf den „Hackerparagrafen“ über das Ausspähen und Abfangen von Daten berufen werden, da diese bereits öffentlich zugänglich waren.

Da sie sich kritisch damit auseinandersetzt, wie und warum die deutsche Verwaltung nicht funktioniert, bezeichnet Lilith sich selbst als „der Schwarze Block der Verwaltungsdigitalisierung“. In ihrer #rp23-Keynote wird sie sich auf eine Spurensuche begeben und hinterfragen, warum auch Milliarden an Fördergeldern Deutschland kein bisschen digitaler gemacht haben: Woran liegt es eigentlich, dass die deutsche Verwaltung für uns als Bürger*innen nicht digital zugänglich ist und es kaum digitale Verwaltungsdienstleistungen gibt? Hakt es am Föderalismus, ist der Datenschutz an allem schuld – oder liegt es vielleicht doch an einem seltsamen Verständnis von Digitalisierung in der Verwaltung?

Auf der #rp23 freuen wir uns auf Liliths inspirierende Einblicke – und sind gespannt darauf zu erfahren, wie das endlich klappen könnte mit der Digitalisierung der Verwaltung.