#rp24-Sprecherin Esra Karakaya: Mehr Mediengerechtigkeit – für alle!

13.02.2024 - Als Journalistin, Content Creator und Gründerin von Karakaya Talks macht Esra unterrepräsentierte Perspektiven sichtbar.
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Esra trägt eine rote Samtjacke und ein goldfarbenes Kopftuch
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Alex Kleis

Die preisgekrönte Journalistin Esra Karakaya setzt sich leidenschaftlich für Mediengerechtigkeit und die Produktion von zugänglichen Nachrichten für marginalisierte Communities ein – denn hier gibt es eine Schieflage: Während nur sechs Prozent der Chefredakteur*innen deutscher Medien einen Migrationshintergrund haben – und zwar überwiegend aus der EU – trifft dies auf ein Drittel der Gesamtbevölkerung zu. Wer entscheidet also darüber, was Qualitätsjournalismus ist, wenn BIPoC Medienschaffende in den entscheidenden Positionen unterrepräsentiert sind? Wer setzt die Themen und entscheidet darüber, welche Positionen zu Wort kommen? Wie können Medien die Vielfalt an Perspektiven in unserer Gesellschaft abbilden?

Ganz klar: Es braucht mehr Diversität nicht nur vor, sondern auch hinter den Kameras – und in Entscheidungspositionen! Esra Karakaya war die erste sichtbar muslimische Moderatorin in Deutschland. Mit „BlackRockTalk“ hat die Videojournalistin 2017 ihre eigene Online-Talkshow gestartet. Als Gründerin, Produzentin und Moderatorin setzt sie sich für Authentizität sowie Meinungs- und Deutungshoheit für alle ein – entsprechend vielfältig sind auch ihre Themen und Studiogäste.

Esras Medienunternehmen KARAKAYA TALKS, das News und Talkshows für Millennials und Gen Zs of Color produziert, ist ein Beispiel dafür, wie Medienproduktion im Sinne der sozialen Gerechtigkeit transformiert werden kann. Denn um die Öffentlichkeit ausgewogen zu informieren, braucht es unabhängigen und Community-orientierten Journalismus sowie mehr Zugänglichkeit und neue Möglichkeiten, die Macht der Medien zu verstehen und neu zu verteilen. 

Esra Karakaya wurde 2020 vom Zeit Campus Verlag als eine der 30 Personen unter 30 ausgezeichnet, die Deutschland verändern. Im Jahr 2021 erhielt sie den Hildegard-Hamm-Brücher Preis für Demokratie. KARAKAYA TALKS gewann 2020 den Grimme Online Award in der Kategorie Kultur und Unterhaltung und erhielt den Preis „Der lange Atem” vom Deutschen Journalistenverband 2023.

Auf der #rp24 freuen wir uns auf Esras Einblicke und spannende Diskussionen zum Thema Mediengerechtigkeit.

 

 

#WhoCares: Ein Interview mit Esra Karakaya.

Das Motto der re:publica 24 lautet „Who Cares?“. Um wen oder was kümmerst du dich gerade?

Um mein Baby KARAKAYA TALKS, she's in her puberty lol

Worum kümmern wir uns zu wenig als Gesellschaft? 

Weiß man denn, worum man sich zu wenig kümmert, wenn man es gar nicht erst tut? 🤔 #UnoReverseCard

Gibt es eine Person, Bewegung oder Institution, die dich beeindruckt, da sie sich für etwas besonders einsetzt? Oder hat dich ein Buch, ein Artikel oder Podcast inspiriert?

Ouassima Laabich und ihr Projekt Muslim Futures. Diese Frau ist einfach anders. Eine Schwester im Islam, die mich inspiriert jenseits des Jetzt zu träumen, widerständig zu bleiben und gleichzeitig dabei unendliches Licht im Herzen zu kultivieren.

Worüber möchtest du auf der re:publica sprechen?

Wie eine mediengerechte Medienlandschaft aussieht, die tatsächlich Communities erreicht und nicht nur über sie berichtet.

Ich weiß nicht, wie du es siehst - aber zukunftsfähig ist das nicht. 😬

Esra Karakaya

Zusammenfassung
Esra Karakaya sucht nach Wegen für eine zeitgemäße Mediengerechtigkeit: Wo werden welche Communities wirklich erreicht? Wie lassen sich diverse Menschen ins Gespräch und ins Blickfeld bringen? Lassen sich nachrichtenmüde Menschen wachrütteln? Oder wer ist hier eigentlich müde?
Journalismus
Teilhabe & Zugang
Zukunft & Utopie
Vortrag
Deutsch
Conference