#rp24-Sprecherin Zara Rahman: Wir sind mehr als unsere Daten

15.04.2024 - Über Solidarität für mehr Datengerechtigkeit.
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Zara steht draußen, trägt einen Mantel und lange Haare.
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Briony Ridley

Daten darüber, wer wir sind, werden überall gesammelt und für Zwecke verwendet, die sich unserer Kontrolle entziehen. Dieses Narrativ kann den Eindruck erwecken, dass Widerstand zwecklos ist – laut Zara Rahman ist er das aber nicht: Wenn wir uns intersektional und empathisch miteinander solidarisieren, haben wir die Macht, über unsere eigene Zukunft zu entscheiden.

Was bedeutet es, wenn wir von jemand anderem kategorisiert und etikettiert werden – ohne unser Wissen oder unsere Kontrolle? In der heutigen Gesellschaft tauchen wir in allen möglichen Datenbanken auf, die von anderen kontrolliert werden. Diese Darstellungen von uns können große Auswirkungen auf unser Leben haben. Von polizeilichen Datenbanken über digitale Sozialsysteme bis hin zu biometrischen Daten, die an den Grenzen gesammelt werden – oft wissen wir nicht einmal, dass Daten erfasst werden, geschweige denn, wie wir sie ändern können. 

Aber das ist nicht die ganze Geschichte, sagt Zara. „Im Gegensatz zu dem, was Big Tech uns glauben machen will, sind wir nicht nur machtlose Datenpunkte, sondern Menschen mit eigenen Hoffnungen, Träumen und Rechten, und gemeinsam haben wir mehr Macht, als wir ahnen. Wenn wir solidarisch miteinander umgehen, uns umeinander kümmern und uns gegen die unfaire Darstellung und Verwendung unserer Daten wehren, können wir tatsächlich etwas bewirken.”

In ihrer Session auf der re:publica 24 wird Zara diskutieren, wie unsere Leben durch Daten über uns beeinflusst werden und Beispiele aus der ganzen Welt zeigen, wie Menschen sich gegen die unrechtmäßige Nutzung ihrer Daten gewehrt haben. Außerdem wird sie darüber sprechen, wie wir alle anfangen können, unsere eigene kollektive Handlungsfähigkeit einzufordern.

Zara ist eine britisch-bangladeschische Schriftstellerin und Forscherin. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen an der Schnittstelle von Macht, Technologie und Gerechtigkeit. Ihr Buch „Machine Readable Me: The Hidden Ways Tech Shapes Our Identities“ erschien im Oktober 2023. In den vergangenen 12 Jahren konzentrierte sich ihre Arbeit auf den verantwortungsvollen Einsatz von Daten und Technologien im Zusammenhang mit sozialer Gerechtigkeit. Sie war Stipendiatin am Digital Civil Society Lab der Stanford University, an der Harvard Kennedy School und bei Data & Society. Sie ist Mitglied des Vorstands von Saheli, einer in Großbritannien ansässigen gemeinnützigen Organisation, die PoC-Frauen, die vor häuslicher Gewalt fliehen, Unterstützung und Zuflucht bietet, sowie des Beirats von A People's Guide to Tech. Seit 2022 arbeitet sie als freiberufliche Forschungs- und Strategieberaterin zu den Themen Technologie, Bewegungsaufbau und soziale Gerechtigkeit und ist Visiting Research Collaborator an der Cornell University.

Auf der #rp24 freuen wir uns auf Zaras inspirierenden Input zum Thema Datengerechtigkeit.