#rp24-Sprecher*innen Stella Assange & Andy Müller-Maguhn: Genug ist Genug

29.04.2024 - Seit Jahren fordern Menschen weltweit Freiheit für Julian Assange. Auf der re:publica 24 sprechen wir mit seiner Ehefrau und einem Hacktivisten darüber, wie es weitergeht.
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Stella Assange und Andy Müller-Maguhn

Der WikiLeaks-Gründer Julian Assange ist derzeit der bekannteste inhaftierte Journalist weltweit – obwohl er nicht wegen eines Verbrechens verurteilt wurde. Bereits seit April 2019 sitzt er im am stärksten überwachten Hochsicherheitsgefängnis des Vereinigten Königreichs, His Majesty’s Prison Belmarsh, auf unbestimmte Zeit in Verwaltungshaft. Davor verbrachte er sechseinhalb Jahre im politischen Asyl in der ecuadorianischen Botschaft in London. Auf der re:publica 24 sprechen wir mit Julian Assanges Ehefrau Stella und dem Experten Andy Müller-Maguhn über diesen komplexen Fall, über Julians Zustand und aktuelle Anstrengungen gegen seine Auslieferung in die USA.

Julian Assange wird vorgeworfen, von der Whistleblowerin Chelsea Manning – die 2018 auf der re:publica sprach – geheime Dokumente von Militäreinsätzen erhalten und auf seiner Enthüllungsplattform WikiLeaks veröffentlicht zu haben. Das geleakte Material dokumentiert Kriegsverbrechen, außergerichtliche Tötungen und zivile Opfer während der US-Besetzungen im Irak und in Afghanistan. Seitdem wollen die US-Regierung und ihre Geheimdienste Julian Assange wegen Spionage und Verrats verurteilen. Ihm drohen bis zu 175 Jahre Gefängnis – und damit eine lebenslange Haftstrafe.

Während die US-Regierung ihm vorwirft, das Leben von Informant*innen in Gefahr gebracht zu haben, sehen seine Unterstützer*innen ihn als Journalisten, der wegen der Aufdeckung von Kriegsverbrechen der U.S. Army ins Visier der Justiz in Washington geraten ist. Julian Assange wird von namhaften Journalist*innen- und Menschenrechts-Organisationen, aber auch von mehreren lateinamerikanischen Staatsoberhäuptern und Regierungschefs unterstützt. Ende März entschied der High Court in London, dass er gegen seine geplante Auslieferung an die USA in Berufung gehen und damit nicht unmittelbar an die USA überstellt werden kann.

Stella Assange ist eine Menschenrechtsanwältin, die in Südafrika geboren wurde. Im März 2022 heiratete sie Julian Assange und trat 2011 in sein Anwaltsteam ein. Während der letzten Phase seines politischen Asyls in der ecuadorianischen Botschaft wurden Julian Assange, Stella, ihr kleines Kind sowie die WikiLeaks-Anwälte illegal überwacht.

Andy Müller-Maguhn ist ein deutscher „Hacktivist“ und langjähriges Mitglied des Chaos Computer Clubs (CCC). Von 1990 bis 2003 war er einer der Sprecher des CCC, von 2000 bis 2003 amtierte er als gewählter Direktor bei ICANN. Im Jahr 2010 lernte er Julian Assange und andere Mitglieder von WikiLeaks kennen und begann, gemeinsam mit der Wau Holland Foundation Spenden für dessen Rechtsverteidigung zu sammeln. Als Freund und regelmäßiger Besucher von Julian in der ecuadorianischen Botschaft stand auch er unter Beobachtung.

Auf der #rp24 freuen wir uns auf spannende und ganz persönliche Einblicke in diesen Präzedenzfall im Kampf um Medienfreiheit. Moderiert wird die Podiumsdiskussion vom Historiker und Journalisten Michael Sontheimer.

Genug ist Genug. Freiheit für Julian Assange!

Stella Assange, Andy Müller-Maguhn, Michael Sontheimer

Zusammenfassung
Julian Assange sitzt seit über vier Jahren in einem Londoner Hochsicherheitsgefängnis. Nachdem er 2010 mit WikiLeaks Kriegsverbrechen der U.S. Army enthüllt hat, wollen die US-Regierung und ihre Geheimdienste ihn wegen Spionage verurteilen lassen. Ein Präzedenzfall im Kampf um die Medienfreiheit.
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