re:publica 25
26.-28. Mai 2025
STATION Berlin

Die digitale Landschaft wird von KI-Produkten überschwemmt: Sie alle versprechen vermeintlich Lösungen für die unterschiedlichsten Probleme unserer Zeit. Dabei passiert es schnell, dass wir die grundlegendste Frage aus den Augen verlieren: Wozu dienen diese Produkte, und wem dienen sie wirklich?
Auf der re:publica 2025 wird Casey Mock die Mechanismen aufzeigen, die hinter dem Phänomen „Companion AI” stecken und dessen Verbindungen zur breiteren KI-Wirtschaft nachzeichnen. „Companion AI“ oder „Virtuelle Gefährten“ sind KI-gestützte Systeme, die menschliche Interaktionen nachahmen und zu denen Nutzer*innen parasoziale Beziehungen aufbauen können. Indem Casey Mock Risikokapitalströme und die Mechanismen hinter diesen Systemen aufzeigt, macht er deutlich: Diese Produkte sind nicht dafür da, um echte menschliche Bedürfnisse zu erfüllen – sondern um sie auszunutzen. Das hat weitreichende Folgen, darunter eine tiefgreifende Umgestaltung unserer Wirtschaft und des Informationsökosystems. Denn diese Systeme adaptieren Verhaltensmuster und suggerieren Nähe. So profitieren sie von einer zunehmend individualisierten und technologisierten Welt und den damit verbundenen Lebensrealitäten.
Casey Mock ist Experte für Technologiepolitik mit über 15 Jahren Erfahrung an der Schnittstelle zwischen Politik, Technologie und gesellschaftlichem Wandel. Er war für zwei US-Gouverneur*innen tätig und hat bereits mit Behörden auf sämtlichen Regierungsebenen in den USA sowie in Europa, Asien und Afrika zusammengearbeitet. In seiner Session auf der re:publica 25 wird er kritische Perspektiven zum Phänomen „AI Companion” aufzeigen – um unsere Fähigkeit, zwischenmenschliche Beziehungen zu führen, wieder zu stärken.
Die re:publica 25 steht unter dem Motto „Generation XYZ“. Was ist deine Botschaft für zukünftige Generationen in Bezug auf die digitale Gesellschaft?
Casey Mock: „Künftige Generationen müssen aufpassen, dass die Menschheit die Realität nicht aus den Augen verliert, denn wir sind bereits jetzt einer zunehmenden technologischen Macht ausgesetzt, die unser Selbst- und Weltverständnis prägt. Der technologische Fortschritt ist nicht unvermeidlich; unsere Aufgabe sollte nicht darin bestehen, ihm zu widerstehen, sondern dafür zu sorgen, dass er dem menschlichen Wohlergehen dient.“