re:publica 25
26.-28. Mai 2025
STATION Berlin
Bibliotheken sind die Zukunftsorte der Stadtgesellschaft. Warum? Menschen brauchen nicht-kommerzielle Räume für die Verwirklichung Ihrer Ideen, für gleichberechtigten Zugang zu Information und Wissen, für die digitale Teilhabe aller - ohne Frage des Geldbeutels. Die Bibliothek als „Ermöglicherin“ und Garantin für öffentliche, konsumfreie Angebote ist ein Zukunftsmodell für Chancengleichheit. Genauso sind öffentliche Bibliotheken auch ein „Save Space“ - Rückzugsorte für Menschen, die von Marginalisierung, Diskriminierung, sozialer Ungleichheit oder Zurückweisung betroffen sind.
In Düsseldorf wurde mit der neuen Zentralbibliothek KAP1 als Aufenthaltsbibliothek, die Ende 2021 eröffnet wurde, genau dieser Nerv getroffen: Im ersten Jahr verzeichnete die Bibliothek bereits über 1 Million Besuche, derzeit halten sich täglich über 4.000 Menschen in der Bibliothek auf. Sie leihen nicht mehr Bücher oder Medien aus als früher, jedoch bleiben sie dafür länger. Die klassischen Bibliotheksangebote sind ergänzt durch ein Café, eine moderne Lernlandschaft mit Gruppenräumen, Einzelboxen, Reallabor „Digitale Bildung“, 3D-Drucker, Podcast-Studio, PCs für Alltägliches oder mit Software für audiovisuelles Arbeiten. Workshops, Vorträge, Meetups und Veranstaltungen an 15 verschiedenen offenen und separaten Bereichen in der Bibliothek runden das Angebot ab. Damit wird die Zentralbibliothek KAP1 in Düsseldorf zu einem kommunikativen Treffpunkt des Wissenstausches und ein echter „Dritter Ort“ für das urbane Gemeinwesen - „home away from home“.
Mit einer zukunftweisenden Bibliotheks-App, die einen mit Augmented Reality durch die Bibliothek navigiert und den virtuellen Raum mit einigen Überraschungen anreichert (so wachsen Bäume und hüpfen Rehe in der Kinderbibliothek virtuell) wird die Bibliothek zum Erlebnis. Über die App kann man darüber hinaus im virtuellen Raum vor Ort Gleichgesinnte suchen und sich dann analog vernetzen.
Wie es zu dem Konzept der Zentralbibliothek im KAP1 kam, was aktuell analog und digital geboten wird und wie die Bibliothek der Zukunft nicht nur in Düsseldorf aussieht, stellt Stephan Schwering, Leiter der Zentralbibliothek, vor. Skandinavien und die Niederlande waren mit modernen Bibliothekskonzepten schon lange Vorreiter, endlich kommen diese auch nach Deutschland.