Bias&Bias

Jo Tiffe

Info
Die Arbeit zeigt Verzerrungen visueller KIs und stellt ihre Schwachpunkte zur Disposition. Sie erforscht mithilfe von Bildgenerierung die Abgründe einer oft als magische Alleskönnerin wahrgenommenen Technologie. Sie möchte so deren realistische Chancen und Risiken sichtbar und verhandelbar machen.
Halle 5 (oben)
Installation
Deutsch
Off Stage
16:9 Fotoausschnitt: links ein Display mit unscharfem angeschnittenen buntem Portrait einer schwarzen Frau mit dem Wort Bias, rechts ein Teil einer Leinwand mit einer Bildsequenz von Portraits beginnend mit einer weißen Frau übergehend in einen weißen Mann - alle Bilder sind KI generiert

Wie inzwischen bekannt, steckt in Visual-KIs ebenso viel Sexismus, Rassismus, Ableismus etc. wie in den Gesellschaften. Denn jeder ihrer Bauteile ist von Verzerrungen beeinflusst: ihre Trainingsdatensets, die für sie entwickelten Neuronalen Netze, sogar die Versuche sie an eine schwer definierbare Neutralität anzupassen. Denn hinter Allem stecken Menschen und mit ihnen deren ureigenen Wahrnehmungsverzerrungen.

Dieses Phänomen macht "Bias&Bias" sichtbar. Mithilfe einer speziellen Promptstrategie zeigt die KI ihre Verzerrungen. "Bias&Bias" bannt die Rechercheergebnisse zum einem auf eine Leinwand, zum anderen leicht verfremdet in ein Video. Das Gemälde ist bestückt mit 144 in einander übergehenden Bildmotiven: weiße, dem "Normal"gewicht des Body-Mass-Index entsprechene Menschen - der Hauptverzerrung der KI. Das Video zeigt Clips zu Biases unter anderem bei Flora und Fauna.

In der wohnzimmerhaften Atmosphäre der Installation (Bild, Monitor mit Kopfhörer, Sessel, Tischchen und Teppich) können sich Betrachtende gemütlich isoliert von Festivalrummel ihrer Wahrnehmung nachgehend mit dem Thema Verzerrungen beschäftigen.

Jo Tiffe vor dunklem Hintergrund lächelnd in die Kamera blickend
Künstlerin/Designerin