Fehlercode 406: Request not acceptable – Warum Digitalzwang uns alle angeht

Marieke Petersen

Zusammenfassung
2,6% der Menschen in Deutschland waren 2022 zu arm für einen Internetanschluss. 5% waren 2024 noch nie im Internet, 15% hatten kein Smartphone. Sinnvolle Digitalisierung setzt voraus, dass alle mitmachen können. Was passiert, wenn das nicht funktioniert, zeige ich in meinem Talk.
Lightning Box 3
Vortrag
Deutsch
Conference

Digitalisierung macht viele Prozesse schneller und leichter (theoretisch). Was aber, wenn man keinen Zugang zum digitalen Raum hat?

Digitalzwang bedeutet, dass Zugänge verschwinden. Ich zeige, wo er auftritt, wen er betrifft und wie vielseitig er sich gestaltet. Anhand von Betroffeneninterviews zeige ich, mit welchen Formen des Zwangs sie konfrontiert waren und wie schwer diese Eingriffe waren. Dabei wird klar: Digitalzwang ist zwar ein Problem für sich, wirkt jedoch oft intersektionell: Armut, Alter, Behinderungen oder fehlende Bildung verstärken einen digitalen Ausschluss noch mehr.

Digitalzwang ist aber nicht nur unangenehm, sondern ein Human Security-Problem: Es verhindert, dass Menschen sich frei entwickeln können. Die Risiken einer exklusiven Digitalisierung zeigen sich generationsübergreifend: Angefangen vom Rentner, der keinen Computer bedienen kann über den Jugendlichen, die an Mediensucht erkrankt ist, hin zum Tech-Experten, der die Risiken von Big Data versteht. Wir müssen uns mehr denn je die Frage stellen, wie wir mit der Digitalisierung umgehen wollen. Hier zeige ich Wege, wie dies gelingen kann.

Eine Zeichnung in Form eines Siegels. Eine Frau mit langer Tunika, Brustpanzer und Mantel hält ein Schwert und ein Schild in je einer Hand. Das Schwert ragt mit der Spitze nach oben. Sie umgibt ein Kreis, indem "Liberatis Demum Bellum Confliciet Omnibus" steht, gefolgt vom Zeichen für "Weiblich"
Referentin Politik & Wissenschaft