re:publica Hamburg
19.-21. September 2024
Reeperbahn Festival | Heiligengeistfeld
Dorothea Winter, Matthias C. Kettemann, Niels Jansen, Isabella Hermann
Gibt es nur ein Metaverse? Nur das von Meta? Nein, neben dem einen Prestigeprojekt, das Milliarden verschlingt, ist inzwischen eine sehr dynamische Metaverse-Landschaft entstanden – in Deutschland und weltweit. Doch ökonomische Takeovers sind noch nicht abgewehrt: Die Regeln werden erst ausgehandelt und zentrale Design- und Interoperabilitätsentscheidungen stehen noch aus. Und auch die große Frage – Warum das alles? Welcher sozialer Mehrwert wird im Metaverse generiert? – ist noch nicht abschließend beantwortet.
Vor diesem Hintergrund dekonstruieren die Teilnehmer:innen des Panels in einer moderierten Diskussion Zukünfte und Imaginarien des Metaverse und seiner ökonomischen, rechtlichen, sozialen und kulturellen Dimensionen. Ein Panel mit Expert:innen aus Recht, Philosophie und Design fragt: Wer designt für wen? Welche Zukunftsvorstellungen werden in den Code transformiert? Wie können in diesen neuen Kommunikationsräumen Regeln besser gestaltet werden? Pluralität vs. Hegemonie – Interoperabilität von dezentralen Pluri-Versen vs. (proprietäres) zentralistisch organisiertes Metaversum und Plattformisierung. Woher kommen die Daten, Rohstoffe, Arbeitskraft – und wie können diese fair bewirtschaftet werden („Extraktivismus“)
Diese Fragen und andere sollen ein Big Picture zeichnen und normative Konstituenzien wie anwendungsbezogene Probleme und Chancen gleichermaßen betrachten. Benötigt es neue Menschenrechte, eine neue Ethik, ein neues Design für das Metaverse? Oder müssen bestehende Normen, Regeln und Theorien lediglich adäquat angepasst werden? Welche Rolle möchte Deutschland bei der Gestaltung spielen – braucht es ein Metaverse „Made in Germany“? Wie können die Rechte und Bedürfnisse der Bürger:innen inklusiv und partizipativ in der Entwicklung und dem Einsatz eine Rolle spielen?