Gespräch mit Demokratieaktivistin Birgit Lohmeyer

Birgit Lohmeyer

Zusammenfassung
Politische Bildung mit Spaßfaktor
Horst und Birgit Lohmeyer nutzen Kulturveranstaltungen, um über Rechtsextremismus zu informieren. Das von ihnen veranstaltete Rockfestival "Jamel rockt den Förster" ist ein vielfach ausgezeichnetes Projekt. "Die Ärzte"-Musiker Bela B.: "Das vielleicht wichtigste Festival in Deutschland."
Vortrag
Deutsch
Live Übersetzung
Conference

Mit Zivilcourage für Demokratie und Toleranz

Horst und Birgit Lohmeyer – er Musiker, sie Schriftstellerin – übernahmen 2004 den idyllisch am Waldrand gelegenen Forsthof im Wismarer Umland. In den Folgejahren zogen mehrere Familien aus der rechtsradikalen Szene nach Jamel und begannen, das Dorf nach ihrem völkischen Ideal zu prägen, Andersdenkende zu drangsalieren und zu verfolgen. In der Region regte sich keinerlei Widerstand. Deshalb engagieren sich die Lohmeyers aktiv und lautstark für Demokratie und Toleranz.

Das von Birgit und Horst Lohmeyer initiierte und seit 2007 Jahren in Jamel veranstaltete, nicht kommerzielle Musikfestival „Jamel rockt den Förster“ bedeutet Gegenwehr gegen die Vereinnahmung des Dorfes durch die Nazifamilien und soll demonstrieren, dass ihnen „demokratischer Gegenwind“ entgegen bläst. Viele bekannte Künstler*innen haben das Projekt bisher mit ihrem Auftritten unterstützt. Neben der Musik gibt es eine Vielzahl von Informationsständen von diversen Initiativen, Ausstellungen und Workshops zu gesellschaftspolitischen Themen sowie Theater- und Literaturperformances. Das „Jamel rockt den Förster“ ist zu einer bekannten Größe und Institution der wehrhaften Demokratie in ganz Deutschland geworden. Die Festival-Community folgt uns auf Social Media-Plattformen wie FB und Insta.

Die Lohmeyers sind darüber hinaus regional und überregional ehrenamtlich in der politischen Bildungsarbeit tätig.

Sie erhielten für ihr Engagement den Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland, den Bürgerpreis der deutschen Zeitungen und wurden vom Bündnis für Demokratie und Toleranz als Botschafter für Demokratie und Toleranz ausgezeichnet. Weitere Auszeichnungen – auch aus dem Kulturveranstaltungssektor – folgten.