re:publica 25
26.-28. Mai 2025
STATION Berlin
Wie passt das dazu, dass jede Generation im Durchschnitt um 3 IQ-Punkte klüger ist als die vorhergehende? Wie wirkt sich KI auf den Wagenheber-Effekt der Entwicklung menschlicher Intelligenz aus? Was bedeutet es, dass Neurodiversität zur neuen Normalität wird? Welchen Wert hat Neurodivergenz in einer multiperspektivischen Welt? Wenn Maschinen logisches Denken abnehmen, wie sollten wir freiwerdende Denkkapazitäten sinnvoll nutzen?
Demokratie basiert auf der „Intelligenz der Masse“ oder der „Weisheit der Vielen“. Meine Erwartung an ein Novozän ist ein Neohumanismus, der jedem Individuum ein Potenzial zur Entwicklung seiner eigenen, unverwechselbaren Intelligenz unterstellt. Um diese Potenziale zu entwickeln, sind Menschen auf andere Menschen und auf Teilhabe an kulturellen Errungenschaften angewiesen. Bildung ist der Dreh und Angelpunkt für die geistige Entwicklung eines Menschen, aber nur, wenn es dabei nicht vorrangig um Anpassung an vorgegebene Normen und Standards geht, sondern um Hilfe zur Selbsthilfe und um Selbsteinschätzung der eigenen Potenziale und Einschränkungen. Je individueller und unabhängiger sich jedes Individuum sein Urteil bilden kann, desto zielführender kann sein Beitrag zu einer „Weisheit der vielen“ sein.
Druck zu Konformität verringert diesen Effekt oder lässt ihn ganz verschwinden. Neurodiversität wird sich nach meiner Überzeugung als die größte, viel zu wenig genutzte Ressource unseres Planeten herausstellen. Das wirft die folgenden Fragen auf:
Welche Herausforderungen stellt KI an heranwachsende Generationen? Wie können ihnen ihre vorhergehenden Generationen helfen, diese Herausforderung zu bewältigen?
