re:publica 24
27.-29. Mai 2024
STATION Berlin
Aus User*innen-Sicht bequem und günstig: Sportplattformen mit breitem Angebot, die mit flexiblen Abo-Modellen locken. Ein Blick in die App und der nächste Sportkurs hält die Türen für dich offen. Unverbindlich und zeitgemäß. Doch auf wessen Kosten geht dieser Komfort? Was passiert mit den Anbieter*innen dieser Leistungen? Wie verändern sich ihre Arbeitsbedingungen? Wie die Arbeit selbst?
Das Haus der Selbstständigen ist ein Projekt mit Sitz in Leipzig, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Interessensorganisation und kollektives Handeln von Solo-Selbstständigen zu stärken und zu unterstützen. Im Rahmen von Erhebungen zu den Arbeitsbedingungen von selbstständig arbeitenden Yogalehrerinnen und -lehrern, sind wir – eher unerwartet – auf erstaunliche Bewegungen in der Fitnessbranche gestoßen, einem Arbeitsmarkt der, zumindest in Berlin, durch das Aufkommen von Sportplattformen offenbar in einem tiefgreifenden Veränderungsprozess steckt. In diesem Talk geben wir anhand von Fallbeispielen einen Einblick, wie algorithmische Daten- und Zugangskontrolle sich auf die Arbeit von Yogalehrerinnen und -lehrern ausgewirkt hat, aber eben auch, wie eine Initiative versuchte, sich gegen diese Verhältnisse zu organisieren.
Anschließend kann gemeinsam darüber diskutiert werden, welche neuen Herausforderungen sich aus diesen Veränderungen für die gewerkschaftliche Interessensorganisation ergeben und nicht zuletzt, in welchem Spannungsfeld wir uns als User*innen/ Konsument*innen damit befinden und wie Solidarität im digitalen Kapitalismus (Philipp Staab) aussehen kann.