Staatliche Regulierung vs. Anonymität – was hilft (nicht) gegen Hass im Netz?

Anna-Lena von Hodenberg, Holger Marcks, Tajana Graovac, Nadine Brömme, Julia Kandzia, Amos Wasserbach

Zusammenfassung
Laut NetzDG sollen soziale Netzwerke seit Februar illegale Inhalte an das BKA übermitteln. Aber: Wieviel Vertrauen schenken wir staatlichen Institutionen mit privaten Daten? Tragen solche Kooperationen zu weniger Hass im Netz bei oder befördern sie einen digitalen Polizeistaat? Unsere Daten “anywhere the wind blows”? Lasst uns diskutieren!
Workshop
Deutsch
Hands On

In unserer Fishbowl greifen wir die Debatte zwischen dem Schutz persönlicher Daten und dem Bedürfnis nach Sicherheit im Netz auf. Dieser Konflikt wird zwar schon lange diskutiert, ist aber durch die BKA-Meldepflicht zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Hasskriminalität seit Februar wieder in den Vordergrund gerückt. 

Unter Beteiligung verschiedener Akteur*innen aus dem Feld greifen wir diese Debatte auf und diskutieren, wie die Zusammenarbeit zwischen Zivilgesellschaft und öffentlichen Behörden gestaltet werden kann, welche Herausforderungen bestehen und wo es (warum) Grenzen gibt. Auch auf die Rolle der Tech-Unternehmen als Hüter*innen der digitalen Privatsphäre werden wir eingehen und fragen, inwiefern die Klagen der Unternehmen gegen die Meldepflicht angemessen sind. Und zu guter Letzt: Was ist möglich zum Schutz unserer persönlichen Daten, und was essentiell?

Klar ist: Diese Debatte wirft etliche juristische, logistische und moralische Fragen für User*innen, Tech-Unternehmen und die engagierte Zivilgesellschaft auf. In unserer Fishbowl werden deshalb Perspektiven u.a. von Datenschützer*innen, Forschenden und Aktivist*innen im Bereich Hass im Netz vertreten sein. Gemeinsam wägen wir ab, inwiefern persönliche Daten weitergegeben werden sollen - und dürfen - und welche Konsequenzen diese Entwicklungen für unser Engagement gegen Hass im Netz mit sich bringen.  

Und warum eine Fishbowl? Ganz klar: Anders als z.B. bei einem Panel gibt uns dieses Format die Möglichkeit, die Vielfalt und Dynamik der Fragestellung ‘Anonymität vs. digitale Sicherheit’ aus unterschiedlichen Perspektiven darzustellen und die Diskussion darüber für das breite Publikum zu öffnen. Als Vernetzungsstelle gegen Hate Speech ist es unser Ziel, Wissen über Kompetenzbereiche hinweg zu teilen, Kompetenzen zu bündeln und vor allem neue Synergien für die Zusammenarbeit gegen Hass im Netz zu ermöglichen. Anywhere the wind blows.