Stadt mit Mixed Reality gemeinsam gestalten - Mess or Match?

Heike Lüken, Katleen Schnell

Zusammenfassung
Im Verbundprojekt PaKOMM der HafenCity Universität und der HAW Hamburg werden m.H. von Mixed Reality Tools für die partizipative Stadtgestaltung in Echtzeit on- und off-site entwickelt. Unterschiedliche Stakeholder:innen sollen gemeinsam planen können, obwohl das schon im Real Life schwer genug ist. Geht Zusammenarbeit hier multimedial besser?
Workshop
Deutsch
Hands On

Auch wenn digitale Bürgerbeteiligung einerseits zu einem festen Format in demokratischen Gesellschaften geworden ist, gibt es andererseits bisher nur wenige ermutigende Beispiele mit multimedialen Beteiligungsansätzen. Um eine Zusammenarbeit verschiedener Interessen und Expertise zu ermöglichen, entwickeln wir an der HafenCityUniversität und der HAW Hamburg integrative Lösungen. Im Projekt "PaKOMM - Partizipation kollaborativ und multimedial" untersuchen wir Möglichkeiten digitaler Stadtgestaltung mit unterschiedlichen Stakeholder:innen mit Hilfe von MixedMedia: An einem Touchtable oder an Tablets können Gruppen gemeinsam Planungen erstellen, ansehen und verändern, mit Hilfe von VR-Brillen können diese parallel oder im Anschluss in 3d angesehen und verändert werden und schließlich mit Hilfe einer AR-App vor Ort überprüft und ggf. wieder verändert bzw. Anmerkungen gemacht werden. In solchen partizpativen Planungsprozessen werden Datenmengen generiert, die bisher oft händisch ausgewertet werden und prozessspezifisch schwer zuzuordnen sind. PaKOMM legt eine Datenbank aller Planungsworkshops an und nutzt Verfahren des Maschinellen Lernens, um relevante Kernaussagen zu extrahieren. 

In unserer Session stellen wir die Tools zum praktischen Ausprobieren und ihren Entwicklungshorizont vor, geben Einblicke in ihre Evaluation im Rahmen der bisher durchgeführten Partizipationsworkshops und fragen nach den Perspektiven ihrer Anwendung vor dem Hintergrund einer nachhaltigen Stadtgestaltung.

Angetrieben werden wir von den Fragen, wie Bürger:innen in komplexe Entscheidungsprozesse und Diskussionen auf Augenhöhe beteiligt werden können. Wie müssen sich die visuelle und nicht-visuelle Sprachen ändern, um den Bedürfnissen verschiedener Stakerholder:innen gerecht zu werden? Kann dieses multimediale Setting, das eine co-kreative, kollaborative Planung von Zukunfts-Szenarien ermöglicht, auch ein Türöffner für bessere Lösungen sein?