Was würde Karl Marx zur Datenschutz-Grundverordnung sagen?

Malte Engeler

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Zusammenfassung
Die DSGVO trat an, um die Macht der digitalen Plattformen herauszufordern. Die geltenden ökonomischen Verhältnisse stellte sie aber nicht Frage. Stattdessen glaubt das geltende Datenschutzrecht an die Macht des Individuums. Aber wie wirksam ist digitale Selbstbestimmung unter kapitalistischen Verhältnissen? Und was würde Marx zur DSGVO sagen?
Kurz-Vortrag
Deutsch
Conference

Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sollte den Datenkonzernen das Fürchten lehren. Fünf Jahre nach Anwendbarkeit hat sich die digitalökonomische Realität aber nicht merklich geändert. Die kommerziell motivierte Verarbeitung personenbezogener Daten ist allgegenwärtig und die erwirtschafteten Werte dienen selten der Allgemeinheit. Die DSGVO selbst stellt die privatwirtschaftliche Datenverarbeitung nicht ausdrücklich in Frage, will ihr aber im Interesse der Grundrechte und Grundfreiheiten der Einzelnen Grenzen setzen. 

Dieser Talk skizziert, welche datenschutz- bzw. grundrechtlichen Annahmen der DSGVO dabei zugrunde liegen und untersucht, ob sie verdammt ist, die gegenwärtigen ökonomischen Verhältnisse zu festigen oder gar geeignet ist, an ihnen zu rütteln. Auf Basis der Kapitalismusanalysen von Marx & Co werden aktuelle datenrechtliche Entwicklungen aufgegriffen und bewertet. Der Talk nähert sich dem Thema dabei vor allem von einer juristischen, aber auch von einer politischen und ökonomischen Seite.