Wie kann ich was bewegen? Konstruktiver Aktivismus statt Resignation.

Raul Krauthausen, Benjamin Schwarz, Lisa Göldner, Nini Tsiklauri

Zusammenfassung
Mit ihrem Buch "Wie kann ich was bewegen" bringen Raúl Krauthausen und Benjamin Schwarz den konstruktiven Aktivismus in die Debatte. Und zur re:publica 22: Wie können wir unsere Welt lösungsorientiert verändern? Was braucht es, um tatsächlich etwas zu bewegen? Gäste: Lisa Göldner (Greenpeace) und Nini Tsiklauri (Pulse of Europe).
Podiumsdiskussion
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Vieles von dem, was wir an politischen Prozessen von außen wahrnehmen, führt zur Resignation. Gerade bei denen, die sich eigentlich beteiligen, engagieren, einmischen wollen. Kurzsichtigkeit bei politischen Verantwortlichen, wirtschaftliche Einflüsse und Machtverhältnisse, die progressive gesellschaftliche Veränderungen verhindern – dann doch lieber der Rückzug ins Private. Raus auf's Land oder wenn möglich in den Berliner Party-Alltag?

Viele sehen das anders. Es gibt immer noch eine große Anzahl gerade junger Menschen, die sich für politische, soziale und ökologische Ziele einsetzen wollen. Der Aktivist Raúl Krauthausen ermutigt und inspiriert gemeinsam mit dem Autor und Politikwissenschaftler Benjamin Schwarz zu eigenem Engagement. In ihrem Buch “Wie kann ich was bewegen” schreiben sie: 

“Wir sind nicht bereit, die Welt so hinzunehmen, wie sie ist. Dass sie sich verändern lässt, ist längst bewiesen. Nicht allein. Sondern im gemeinsamen Handeln. Und das fängt immer bei dir an.”  Krauthausen und Schwarz nennen das “konstruktiven Aktivismus”. 

Indem sie diesen Begriff in die Debatte einführen, schaffen sie ein neues Verständnis: Konstruktiver Aktivismus ist ein leidenschaftliches politisches Instrument, das nichts mit schwarzen Blöcken aller Art zu tun hat, sondern radikal und konsequent für die konkrete Veränderung aktueller Umstände kämpft.

Aber wie schafft man es, wirklich etwas zu bewegen? Welche Aktionen, welches Engagement kann tatsächlich Veränderungen herbeiführen?

Dafür gibt es viele gute Beispiele, und die haben Krauthausen und Schwarz untersucht. In vielen Gesprächen mit konstruktiven Aktivist*innen: Luisa Neubauer, Carola Rackete, Gerhard Schick, Tupoka Ogette, Dana Buchzik, Shai Hoffmann, Waldemar Zeiler, Philipp Ruch, Cesy Leonard, Ali Can, Lisa Göldner, Kathrin Henneberger, Margarete Stokowski, Anne Wizorek, Orry Mittenmayer, Reconquista Internet, Julian Zuber, Katja Diehl, Aljosha Muttardi, Nini Tsiklauri, Gianni Jovanovic, Heinrich Strößenreuther. Auf Basis dieser Gespräche haben Raúl Krauthausen und Benjamin Schwarz die Theorie des konstruktiven Aktivismus entwickelt: Wie können wir ganz konkret außerparlamentarisch Politik machen? Was können die neuen aktivistischen Bewegungen voneinander lernen? Warum ist es wichtig, dass Aktivismus nicht nur Probleme benennt, sondern auch Lösungen anbietet? 

Krauthausen und Schwarz stellen auf der re:publica 22 diesen konstruktiven Aktivismus vor: ganz konkret anhand von Beispielen aus den Gesprächen mit bekannten Aktivist*innen, sowie anhand ihrer eigenen Gedanken und Beobachtungen dazu. Eine bessere Welt ist möglich, aber nur, wenn wir wissen, wie sie aussehen soll. Nur dann können wir dafür kämpfen. Es geht dabei um konstruktive Lösungen in den Bereichen Inklusion, Klimakrise, Rassismus, Sexismus, Stadtentwicklung und Demokratie. Der Vortrag wird in Form eines Gespräches zwischen Krauthausen, Schwarz und ihren Gesprächspartnerinnen präsentiert – ergänzt durch kurze Stücke aus dem Buch. Mit Lisa Göldner von Greenpeace und der Europa-Aktivistin Nini Tsiklauri sind zwei Aktivistinnen mit in der Session, die diesen konstruktiven Aktivismus bereits ausüben. Göldner begleitete federführend die erfolgreiche Klima-Klage vor dem Bundesverfassungsgericht, Tsiklauri kandidierte bereits für das Europaparlament, traf Regierungschef*innen und kämpft als georgische Aktivistin aus Wien für ein starkes Europa.

Mit ihnen besprechen Raúl Krauthausen und Benjamin Schwarz, wie konstruktiver Aktivismus aussieht, wie er sich von reinem Protest unterscheidet und wie er uns aus der kollektiven Krisen-Resignation helfen kann.

Dies ist ein Bild von Raul Krauthausen
Inklusions-Aktivist und Gründer
Das Bild zeigt Lisa Göldner.
Klima & Energie Kampaignerin bei Greenpeace
Profilbild
Aktivistin