Sensible Objekte. Museumsobjektdaten postkolonial denken.

Kathrin Grotz, Patricia Rahemipour

Summary
Masken, Waffen und Schmuck aus anderen Kulturen - „exotische“ Ausstattung bereichert die Ästhetik vieler Computerspiele, und feierte mit „Avatar“ auch im Kino zuletzt große Erfolge. Der digitale Umgang mit den originalen Vorbildern, den Tausenden und abertausenden ethnographischer Objekte in Museumssammlungen gestaltet sich wesentlich komplexer.
Workshop
German
Hands On

Masken, Waffen und Schmuck aus anderen Kulturen - „exotische“ Ausstattung bereichert die Ästhetik vieler Computerspiele, und feierte mit „Avatar“ auch im Kino zuletzt große Erfolge. Der Umgang mit den originalen Vorbildern, den Tausenden und abertausenden ethnographischer Objekte in Museumssammlungen, gestaltet sich wesentlich komplexer. Im Zuge der postkolonialen Debatte stehen hier Fragen der Deutungshoheit und des digitalen Zugangs „auf Augenhöhe“ für die Herkunftsgesellschaften im Vordergrund. Besonders präsent ist dabei die Debatte um historische Bild- und Objektbezeichnungen, die sich rassistischer Terminologie bedienen sowie die Frage nach den Leerstellen in der Biografie eines Objektes, wenn es um indigene Benennungen, Verwendungen und Bedeutungen geht. Umstritten ist auch die Frage, inwiefern und für welche Nutzer:innenkreise überhaupt Abbildungen von kulturell sensiblen Objekten und menschlichen Überresten zugänglich gemacht werden sollten. Die Debatte schlägt sich aber nicht nur im Bereich des digitalen content nieder, sondern umstritten ist auch auf die Art und Weise, wie Datenfelder mit sensiblen Objektinformationen sowie die Abbildungen von Objekten angeordnet, bespielt und zugänglich gemacht werden sollten. Welche Wege derzeit in der Kommunikation mit den Herkunftsgesellschaften und beim setup solcher Datenbanken beschritten werden, wollen wir in diesem workshop mit ausgewählten Akteur:innen verschiedener Projekte aus dem Museumsbereich und der Gamesbranche und anhand konkreter Objektbeispiele diskutieren.