Das Prinzip der Respektabilität: Was ist eigentlich professionell?

Malcolm Ohanwe (Videobotschaft)

Summary
Respektabilität, Akzente, Queerness, Frisuren und Geschlechterbilder im Journalismus: Warum müssen "professionelle" Sprecher:innen eigentlich immer Anzüge tragen oder haben denselben Duktus? Warum dürfen sich Frauen vermeintlich modisch mehr ausleben? Welche Frisur gilt als adrett und seriös, welcher Slang ist angemessen für eine:n Journalist:in?
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In diesem Vortrag stelle ich die These auf, dass dunkelblaue bis schwarze Anzüge endgültig als Standard für Seriosität bei Männern abgeschafft gehören. Wieviele Personen haben größere Jobs nicht bekommen, weil sie ein Lispeln haben, weil ihre Frisur zu "flippig" ist, oder weil sie anderweitig äußere Merkmale haben, die als "unprofessionell" gelten. Sehr oft stecken hinter dem Code "professionell" und "seriös" diskriminierende Filter-Mechanismen, die Symbole für gewisse Subkulturen als defizitär diskriminieren. Wenn ein Mann lispelt, wird er oft als schwul gelesen und als zu "tuntig" für seriöse Stellen abgelehnt. Ich habe mit Betroffenen aus der Medienlandschaft gesprochen, dir mir Geschichten davon erzählen, inwiefern bei  Definitionen von Professionalität und Neutralität Doppelstandards herrschen, und wer davon profitiert, wer sich assimiliert und wer in den sauren Apfel beißen muss.