Birgit Lohmeyer

Porträt Birgit Lohmeyer
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Stefan Cremer

Birgit Lohmeyer: Jg.1958, gebürtige Hamburgerin, Dipl.-Pädagogin mit Schwerpunkt „außerschulische Jugend- u. Erwachsenenbildung, Kriminologie und Devianzpädagogik“. Langjährige Tätigkeit im Bereich Suchtprävention und -beratung. Seit 1998 freiberuflich tätig als Autorin und Dozentin für literarisches Schreiben. Veröffentlichungen: Romane, Erzählungen, journalistische Texte.

Mit Zivilcourage für Demokratie und Toleranz

Horst und Birgit Lohmeyer – er Musiker, sie Schriftstellerin – übernahmen 2004 den idyllisch am Waldrand gelegenen Forsthof im Wismarer Umland. In den Folgejahren zogen mehrere Familien aus der rechtsradikalen Szene nach Jamel und begannen, das Dorf nach ihrem völkischen Ideal zu prägen, Andersdenkende zu drangsalieren und zu verfolgen. Seither engagieren sich die Lohmeyers aktiv und lautstark für Demokratie und Toleranz, da in ihrem 11-Häuser-Dorf die bekennenden Nazis nun 95% der Bevölkerung stellen.

Das von Birgit und Horst Lohmeyer initiierte und seit 2007 Jahren in Jamel veranstaltete, nicht kommerzielle Musikfestival „Jamel rockt den Förster“ bedeutet Gegenwehr gegen die Vereinnahmung des Dorfes durch die Nazifamilien und soll demonstrieren, dass ihnen „demokratischer Gegenwind“ entgegen bläst. Viele bekannte Künstler*innen haben das Projekt bisher mit ihrem Auftritten unterstützt. Neben der Musik gibt es eine Vielzahl von Informationsständen von diversen Initiativen, Ausstellungen und Workshops zu gesellschaftspolitischen Themen sowie Theater- und Literaturperformances. Das „Jamel rockt den Förster“ ist zu einer bekannten Größe und Institution der wehrhaften Demokratie in der Region und in ganz Deutschland geworden.

Die Lohmeyers sind darüber hinaus bundesweit ehrenamtlich in der politischen Bildungsarbeit tätig.

Sie erhielten für ihr Engagement den Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland, den Bürgerpreis der deutschen Zeitungen und wurden vom Bündnis für Demokratie und Toleranz als Botschafter für Demokratie und Toleranz ausgezeichnet. Weitere Auszeichnungen – auch aus dem Veranstaltungssektor – folgten.