re:publica 25
26.-28. Mai 2025
STATION Berlin
Immer noch dominieren alte, weiße, westliche Männer die Politik sowie Theorie und Praxis der internationalen Beziehungen. Dadurch werden die Bedürfnisse von Frauen und Minderheiten permanent ignoriert. Die Welt ist voller Kriege, Krisen und Unrecht.
Kristina Lunz tritt mit ihrem „Centre for Feminist Foreign Policy” an, das zu ändern. Die Politikwissenschaftlerin, preisgekrönte Menschenrechtsaktivistin und Entrepreneurin denkt Frieden, Menschenrechte und Gerechtigkeit mit Außenpolitik zusammen und will so einen Paradigmenwechsel einleiten. Dazu erschien im Februar auch ihr Buch „Die Zukunft der Außenpolitik ist feministisch“.
Luise Amtsberg ist seit 2013 Mitglied des Bundestages als flüchtlingspolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen und seit Januar diesen Jahres Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe. Sie will für Menschenrechte Partei ergreifen und wo nötig konstruktiv kritisch auf die Menschenrechtspolitik der Bundesregierung einwirken. Leitlinie ihres politischen Handelns wird die feministische Außenpolitik sein.
3 Fragen an... Luise Amtsberg und Kristina Lunz
Wir freuen uns auf das Gespräch zur #rp22 und haben den beiden zur Vorbereitung drei Fragen gestellt.
Über welches Thema sprecht ihr auf der #rp22?
Kristina: Wir werden über das Thema "Feministische Außenpolitik" sprechen.
Luise: Ich werde „in conversation with“ Kristina Lunz über die feministische Außenpolitik sprechen. Die neue Bundesregierung, seit ziemlich genau sechs Monaten im Amt, hat sich die feministische Außenpolitik als Leitlinie gegeben. Auch als Menschenrechtsbeauftragte begreife ich sie als Fundament meiner Arbeit. Ich freue mich mit Kristina Lunz, Koryphäe in der feministischen Außenpolitik, darüber zu sprechen, welche Bedeutung dieser Ansatz in den bilateralen Beziehungen hat, wo er fehlt und wie wir auch hierzulande besser werden können.
Was ist bei euch in den vergangenen zwei Jahren zu kurz gekommen und was meint ihr, benötigt dringend einen Neustart?
Kristina: Was definitiv zu kurz gekommen ist, ist das Tanzen mit Freunden!
Luise: Die Pandemie hat gezeigt, dass Politik auf Krisen häufig nur mit kurzfristigen Maßnahmen reagiert und die langfristige Strategie fehlt. Dabei ist es zentral, dass wir den Mut haben, Entscheidungen zu treffen, die über die Legislatur hinaus gehen um Dinge zu verändern. Das beginnt bei der langfristigen Planung, wie wir Menschen aus Afghanistan aufnehmen, aber auch wie wir strategisch mit despotischen, imperialistischen Regimen wie Russland umgehen. Wir müssen auf Krisen reagieren, aber gleichzeitig vorausschauend planen. Das ist übrigens auch ein Element der feministischen Außenpolitik – wie stellen wir bleibende Teilhabe von Frauen sicher, um dauerhaft Frieden zu sichern?
Das Motto der #rp22 bezieht sich auf die letzte Textzeile des Queen-Songs „Bohemian Rhapsody“. Welcher Song darf beim Karaoke auf der #rp22 deiner Meinung nach auf keinen Fall fehlen und warum?
Kristina: Auf keinen Fall fehlen darf Run the World (girls) von Beyoncé, weil sie eine feministische Hymne singt.
Luise: Ich bin momentan im Hier und Jetzt und habe noch gar kein wirkliches Gefühl für dieses Jahr und ob es tatsächlich eine Stimmung prägen wird. Momentan höre ich Pip Millett rauf und runter. “Hard Life” könnte passen oder “Fühl” von Lina Maly und Antje Schomaker.