#rp23 Keynote-Sprecher Meron Mendel: CASH, Mythen und Antisemitismus.

24.03.2023 - Wie sprechen wir über Geld und Kapitalismus – ohne bestimmte Stereotype zu verbreiten?
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Meron Mendel in einem blauen Shirt vor hellem Hintergrund.
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Ali Ghandtschi

In einer offenen Gesellschaft sollten sich Menschen nicht rassistisch oder antisemitisch äußern. Nicht, weil sie Angst vor negativen Folgen haben, sondern weil sie ehrlich davon überzeugt sind, dass es falsch ist.

Die Vorstellung, jüdische Menschen seien reich und würden hinter den Kulissen die Strippen ziehen, ist ein altes Stereotyp, das inzwischen weltweit verbreitet ist. Woher kommt der Mythos? Ist die Kritik an Geschäftspraktiken eines George Soros oder Mark Zuckerberg automatisch antisemitisch? Oft ist die Rede von „Big Business“, „den Eliten“ oder einfach „denen da oben“. Allerdings kann Cash-Kritik auch kippen und eine verkürzte Kapitalismusanalyse antisemitischen Ressentiments Tür und Tor öffnen. Wie können wir es als Gesellschaft besser machen?

Mit diesen und vielen weiteren Fragen beschäftigt sich Meron Mendel (geboren 1976), der die ersten fünfundzwanzig Jahre seines Lebens in Israel verbrachte. Aufgewachsen in einem Kibbuz in der Wüste, prägten ihn Themen wie soziale Gerechtigkeit, Frieden und gesellschaftlicher Zusammenhalt seit der Kindheit. Schon früh engagierte Meron sich politisch, insbesondere im jüdisch-palästinensischen Dialog. Er studierte in Haifa und in München Pädagogik und Jüdische Geschichte und promovierte an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main über Lebensrealitäten jüdischer Jugendlicher in Deutschland. Seit 2010 ist er Leiter der Bildungsstätte Anne Frank. Die Einrichtung hat sich von einem kleinen Stadtteilverein inzwischen zu einer der bundesweit führenden Organisationen in der Bekämpfung von Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus entwickelt. 2021 hat Meron Mendel eine Professur an der Frankfurt University of Applied Sciences mit dem Schwerpunkt Transnationale Soziale Arbeit übernommen. Er lehrt zu Themen wie Demokratiebildung, Migrationsgesellschaft und Menschenrechte. In seinem aktuellen Buch „Über Israel reden. Eine deutsche Debatte“ schildert Meron, wie das Verhältnis zu Israel und zum Nahostkonflikt in Deutschland verhandelt wird – in der Politik und in den Medien, unter Linken, unter Migrant*innen und der jüdischen Bevölkerung.

Vergangenes Jahr war Meron Mendel an der re:publica-Session „Guardians of Democracy: Wie man der AfD-Stiftung entgegentritt“ beteiligt. Auf der #rp23 freuen wir uns auf seine spannenden Erkenntnisse zum Thema Judentum, Geld und Mythos – kurz: wie reden wir über CASH?

Juden, Geld, Mythos

Meron Mendel

Zusammenfassung
Die Vorstellung, Juden seien reich und würden hinter den Kulissen die Strippen ziehen, ist ein altes Stereotyp, das inzwischen weltweit verbreitet ist. Woher kommt der Mythos und was hat das mit Kapitalismuskritik heute zu tun? Wann wird Cash-Kritik antisemitisch? Wie können wir es besser machen?
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