Ich meme, also bin ich (Millennial): Generationsidentitäten in der Reaktionskultur

Annekathrin Kohout

Zusammenfassung
Von Schelskys "skeptischer Generation" bis zur „Gen Alpha“: Wie wurde aus einstigen Jugendkulturen die heutige Generationenkartographie? Und welche Rolle spielen dabei Memes? In der digitalen Reaktionskultur ist die Meme-Kommunikation zur Kampfzone gesellschaftlicher Identitätskonflikte geworden.
Stage 1
Kurz-Vortrag
Deutsch
Conference

Generationsidentitäten sind ein Lieblingsthema der Digitalkultur! Was mit Schelskys "skeptischer Generation" begann und zu „Boomern“, „Millennials“ und “Gen Z" führte, hat in Memes seinen idealen kulturellen Ausdruck gefunden. Aber warum eigentlich? Wie wurde aus einstigen Jugendkulturen, die sich schlicht als "jung gegen alt" definierten, die heutige hyperspezifische Generationenkartographie, wo jeder Jahrgang seinen eigenen kulturellen Koordinaten zugeordnet wird? Memes fungieren dabei als Transportmittel, indem sie komplexe Generationenkonflikte in leicht teilbare Bildwitze verpacken – und dabei die Typisierung, die sie vermeintlich nur kommentieren, aktiv mitgestalten.

Während essentialistische Zuschreibungen eigentlich überwunden schienen, erleben sie in Form von Generationen-Memes als post-postmoderne Stammeskunde fröhliche Wiederkehr. In der digitalen Reaktionskultur wird so die scheinbar harmlose Meme-Kommunikation zur Kampfzone gesellschaftlicher Aushandlungsprozesse.

Dieser Programmpunkt wird durch die Stiftung Mercator unterstützt.

Annekathrin Kohout, eine junge Frau mit heller Haut und dunklen Haaren, steht vor einer weißen Steinskulptur, die eine Sphinx darstellt. Sie trägt ein oversized schwarzes Hemd, das locker über einen fließenden Rock fällt. Der Rock hat ein buntes Muster in violett, orange und blauen Tönen, das an ein Gemälde erinnert. Ihre Haare sind zu einem lässigen Dutt gebunden, und sie blickt mit einem ruhigen, neutralen Gesichtsausdruck in die Kamera. Die Szene ist von warmem Sonnenlicht beleuchtet.
Freie Autorin