Kann Geld die Welt retten oder ist das alles Greenwashing?!

Christian Klein, Kristina Jeromin , Nadine Strauss, Verena von Ondarza

Hier klicken, um das externe Video (YouTube) anzuzeigen. Mehr Informationen

Zusammenfassung
Die Wirtschaft ist im Wandel. Ganze Branchen müssen sich neu erfinden, wollen sie einen Platz in einer klimaneutralen Zukunft haben. Der Finanzmarkt spielt in der EU-Klimastrategie eine zentrale Rolle. Unser Geld soll es also richten. Geht die Rechnung auf, wo hakt es und welche Rolle spielen die Medien bei der Erzählung, dass Geld die Welt rettet?
Podiumsdiskussion
Deutsch
Live Übersetzung
Conference

Die Macht des Geldes hat eine neue Farbe: Grün. Mit ihren Geldanlagen können Verbraucher*innen in saubere Energie aus Wind und Sonne, innovative Wasserstoffprojekte oder sauberes Wasser investieren – kurz den Klimawandel bekämpfen und die Welt zu einem besseren Ort machen. Das suggerieren Werbung und Aufmachung von als nachhaltig gelabelten Finanzprodukten.  Der Markt für nachhaltige Geldanlagen verzeichnet seit einigen Jahren ein rasantes Wachstum. Teils begleitet von einer Medienberichterstattung, die die Erzählung vom "guten" Geld bereitwillig aufgreift.

Auch die Politik setzt auf die Kapitalmärkte. Für den Umbau zu einer klimaneutralen Wirtschaft sehen die Green-Deal-Pläne der EU massive Investitionen vor. Die Idee: Kapitalströme dahin lenken, wo die Transformation und der grüne Fortschritt stattfinden. Dabei geht es um privates Kapital, also das Geld von uns allen, das auf Bankkonten liegt, in Altersvorsorgeverträgen, Fondssparplänen oder ETFs steckt.

Folgen wir also der Spur des sogenannten nachhaltigen Geldes - in den Finanzströmen rund um den Globus und in den Medien. Dass oder wie private Investitionen eine Wirkung haben, wird in der Berichterstattung selten hinterfragt. Stattdessen dominieren grüne und positive Frames. Sowohl in Beispielen als auch Sprachbildern wird ein nachhaltiger Finanzmarkt eng mit der Energiewende und anderen grünen Technologien verknüpft. Das entspricht aber selten dem, was in nachhaltigen Finanzprodukten steckt. Krassestes Beispiel: ein ESG-Fonds, der nur in Öl- und Gasfirmen investiert.

Ist das dann alles Greenwashing?! Haben Journalist*innen, die die Branche lange hochgeschrieben haben, mit ihren hohen Erwartungen die Greenwashing-Debatten erst provoziert? Oder hat die Finanzbranche recht, wenn sie sagt Journalist*innen, die über Greenwashing schreiben, argumentierten teilweise unsauber, übersetzten die Sprache des Finanzmarktes vereinfachend und damit ggf. auch falsch. 

Darüber spreche ich mit Kristina Jeromin, Christian Klein, und Nadine Strauß. Vertreter*innen aus dem Finanzbereich sind ebenfalls angefragt.

 

Kristina Jeromin lehnt am Türrahmen
Geschäftsführerin Green and Sustainable Finance Cluster Germany
Profilbild Nadine Strauß
Assistenz-Professorin
Das Bild zeigt Verena von Ondarza vor einem Fenster stehend.
Journalistin - Fellow Stiftung Mercator