Keine Erinnerungskultur: Wie sich unser Gedenken an den Holocaust verändern muss

Susanne Siegert

Zusammenfassung
Wir brauchen eine "erinnerungspolitische Wende um 180 Grad" - natürlich etwas anders, als Björn Höcke das gemeint hat. Ciao Erinnerungskultur, hallo Gedenkarbeit. Und jede:r muss mitmachen.
Vortrag
Deutsch
Conference

Mit dem Wegfall von Holocaust-Überlebenden als Zeitzeug:innen wird sich unsere Erinnerungskultur verändern (müssen). Es ist nicht nur Zeit, sich von diesem Begriff zu verabschieden, sondern auch vom Titel "Erinnerungsweltmeister". Als Content-Creatorin, deren Uropas im zweiten Weltkrieg an der Seite der Nazis gekämpft haben, möchte Susanne Siegert (@keine.erinnerungskultur) vor allem fellow Nazi-(Ur)Enkel ermutigen, sich mit ihrer Rolle im sogenannten "Gedächtnistheater" auseinanderzusetzen. Was kann jeder und jede einzelne tun, damit die Erinnerung an den Holocaust auch in den kommenden Generationen und einer zunehmend diverseren Gesellschaft gesichert ist? Schritt #1 ist die stärkere Auseinandersetzung mit der Täterschaft unserer Vorfahren, anstatt eine "gemeinsame Rückschau" mit den Opfern zu zelebrieren. Aber auch: Fokus auf andere Themen, Orte und (Gedenk)Tage. Ciao Erinnerungskultur, hallo Gedenkarbeit.