re:publica 25
26.-28. Mai 2025
STATION Berlin
In Europa wird gerade die erste Verordnung zu KI verhandelt. Doch vieles bleibt vage und so müssen die Anforderungen für vertrauenswürdige KI nach der politischen Einigung technisch konkretisiert und damit umsetzbar gemacht werden. Dafür sind Standards und Normen da. In Normenausschüssen wird dann künftig definiert, was unter menschlicher Aufsicht oder Transparenz bei KI-Systemen zu verstehen ist. Europäische und nationale Standardisierungsgremien sind deshalb zentral, um europäische Vorgaben in wirksame und praxistaugliche Kriterien zu übersetzen.
In der Welt der Normung geht es also politischer zu als gedacht. Mit technischer Standardisierung soll ein klarer Handlungsrahmen für KI geschaffen und damit das Vertrauen in und die Akzeptanz von KI gestärkt werden. Damit das gelingt, braucht es die Beteiligung von Expert*innen aus unterschiedlichen Sektoren und Disziplinen. Soweit die Theorie.
In der Praxis allerdings fehlt diese Vielfalt der Perspektiven. In der deutschen Normungsroadmap KI kamen zuletzt lediglich etwa 9% der Beteiligten aus der Zivilgesellschaft, in den einzelnen Normenausschüssen sieht es noch düsterer aus. Ohne Cash, Zeit und Fachwissen verpasst die Zivilgesellschaft die Gestaltung dieser technischen Maßnahmen. Das ist ein fataler Fehler, denn Normen können das Bemühen um den Schutz digitaler Rechte wirksam unterstützen. Dafür sollte dieses Thema jedoch nicht nur der Industrie überlassen, sondern auch der Zivilgesellschaft zugänglich gemacht und von ihr aktiv genutzt werden.
Gemeinsam wollen wir deshalb einen Aktionsplan erarbeiten, der die digitalpolitische Zivilgesellschaft in die Normenausschüsse bringt. Wir erklären das 101 der Normung, diskutieren welche Prozesse aktuell stattfinden und erarbeiten Wege, um möglichst verschiedene Akteure daran zu beteiligen.