re:publica x Reeperbahn Festival
22.-23. September 2023
Heiligengeistfeld Hamburg
Prisca von Hagen, Lisa Völzmann
Mit ihren Datenstrategien wollen die Europäische Union und die Bundesregierung das große Wertschöpfungspotenzial, das Daten innewohnt, besser nutzen. Durch feste und klare Regelungen soll ein vertrauenswürdiges Umfeld geschaffen werden, das dazu anregt, Daten zugänglich(er) zu machen.
Ein Baustein dieser Strategien ist die bislang wenig praktizierte Datenspende. Hierbei können Daten freiwillig und unentgeltlich für verschiedene Zwecke wie z.B. Forschungsprojekte zugänglich gemacht werden. So spendeten etwa viele Smartwatchnutzer:innen während der Corona-Pandemie ihre Bewegungsdaten an ein Forschungsprojekt, um zur Bekämpfung der Pandemie beizutragen.
Doch auch bei einer freiwilligen und aus Überzeugung geleisteten Datenspende bestehen sowohl für die Spender:innen als auch für die nutzenden Projektverantwortlichen wichtige Fragen: Wie steht es um den Schutz der Daten und welche Datenschutzgrundsätze sind betroffen? Dürfen gespendete Daten für andere als die ursprünglichen Zwecke verarbeitet werden?
In unserem Vortrag ordnen wir das Konzept der Datenspende in die aktuelle Datengesetzgebung ein. Wir verdeutlichen, wie ein ausreichender Datenschutz der gespendeten Daten gewährleistet werden kann und an welchen Stellen noch Lücken existieren. Wir gehen auf Initiativen der Europäische Union ein, die dazu anregen sollen, Daten umfangreicher zu teilen. Beispielsweise sollen sogenannte datenaltruistische Organisationen eingeführt werden, die durch eine Zertifizierung Vertrauen für eine sichere Datenspende schaffen sollen. Wir diskutieren die Chancen und Grenzen dieser Organisationen und ordnen sie zusammen mit der Idee der Datenspende ins Big Picture einer immer mehr von Daten getriebenen Wirtschaft und Gesellschaft ein.