Umsetzen statt Aussitzen - Wie bekommt die (digitale) Kultur Schwung ins Thema Barrierefreiheit?

Noa Winter, Eva-Katherina Jost, Andreas Krüger, Helge Rehders, Amy Iman Zayed

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Summary
Theater barrierearm genießen, virtuell durch Galerien flanieren, Performances remote erleben: Auf den ersten Blick steckt in digitalen Technologien viel Potenzial für die Teilhabe am kulturellen Leben. Die Realität sieht aber weniger rosig aus. Wo hakt es in Sachen (digitaler) Barrierefreiheit im Kulturbereich? Und was kann dagegen getan werden?
Panel
German
Conference

Hinweis an das Publikum: Um unsere Panelteilnehmer:innen zu schützen, die ein hohes Infektionsrisiko aufweisen, bitten wir darum, während der Session eine Maske zu tragen.

Dass Zugang und Teilhabe für alle Menschen möglich sein soll, gehört zumindest theoretisch zum Selbstverständnis (fast) aller Kulturakteur:innen – und ist seit vielen Jahren auch gesetzlich verankert. Dabei geht es ebenso sehr um Zugänge zu Gebäuden und Kulturerlebnissen, wie um die Möglichkeiten, Kulturangebote mithilfe digitaler Formate oder im digitalen Raum wahrzunehmen.  

Von der Navigation auf Websites bis zur Bedienbarkeit von Interfaces rückt der digitale Zugangsaspekt immer mehr in den Vordergrund: Online-Ausstellungen erreichen Menschen, die nicht mobil sind, Multimedia-Guides geben Informationen auch in Deutscher Gebärdensprache wieder, 3D-gedruckte Digitalisate bilden die Grundlage für komplexe Tastmodelle und Audiodeskriptionen erlauben es auch blinden Menschen, das Bühnengeschehen live vor Ort wahrzunehmen.  

Gleichzeitig ist aber auch klar: Noch immer wird das Grundrecht auf Teilhabe als “nice to have” behandelt, statt es zum unabdingbaren Standard zu machen. Allein durch die Existenz technischer Möglichkeiten löst sich das Versprechen von mehr Zugang nicht ein. Ob Theater-Streams, bei denen Untertitel nur im Bild eingeblendet sind, diese aber nicht per Screenreader ausgelesen werden können oder Touren in Virtual Reality, bei denen schon die Avatar-Auswahl zum Ausstiegspunkt wird – oft werden Anforderungen an Barrierefreiheit in der Konzeption von (digitalen) Kulturangeboten und Services nicht konsequent mitgedacht. 

In der Session beleuchten Expert:innen aus Berlins Kulturbereich Best Practices für mehr digitale Barrierefreiheit jenseits eines naiven Technikglaubens und loten Leerstellen aus: Wie navigieren Kulturakteur:innen die Herausforderungen, die oft zwischen mangelndem Know-how und technischen Grundvoraussetzungen angesiedelt sind? Wie können die geforderten Standards auch mit knappen personellen und finanziellen Ressourcen umgesetzt werden? Wie können digitale Tools auch Künstler:innen mit Behinderung die künstlerische Produktion erleichtern? Welche politischen Weichen kann die Kulturpolitik stellen, um mehr Teilhabe zu ermöglichen?  

Diskutiert mit!   

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