Den Status quo überwinden: die Potenziale einer Open Circular Society

Maximilian Voigt

Zusammenfassung
Apple und Co. versuchen sich an der Circular Economy. Das kann drastische Folgen für die Reparierbarkeit und Ownership unserer Technik haben und zahlt kaum auf die Ziele ein, die wir gesamtgesellschaftlich erreichen möchten. Im Vortrag geht es um das Gegenmodell: die Potenziale einer offenen Circular Society.
Vortrag
Deutsch
Conference

Trotz der multiplen Krisen darf die Gestaltung der Zukunft nicht aus den Augen geraten. Mit Blick auf die EU-Kommission sind es Kreisläufe, in denen wir in Zukunft Produkte entwickeln, nutzen und verwerten. Der "Circular Economy Action Plan" vereint sämtliche Maßnahmen, die die EU zur Erreichung dieses Zieles verfolgen möchte. Eine ist die "Sustainable Products Initiative". Mit ihr soll ein EU-weiter Produktpass eingeführt werden, der Informationen über die Nachhaltigkeit von Produkten zur Verfügung stellt. Allerdings setzt dieser stark auf Markmechanismen, nicht auf konkrete Designvorgaben. Gleichzeitig arbeitet ebendieser Markt an eigenen Ansätzen. Unternehmen wie Apple versuchen sich an zirkulären Geschäftsmodellen. Doch die sind oft auf den eigenen Firmenkosmos beschränkt, führen zu Doppelstrukturen und noch weniger Kontrolle über unsere Produkte. In Zukunft wird das nicht zu mehr, sondern weniger Nachhaltigkeit führen - so die These.

Gegenmodelle sind das “Recht auf Reparatur” sowie offene Kreisläufe, in denen möglichst viele Akteure miteinander Kooperieren und in denen die Zivilgesellschaft nicht reiner Konsument, sondern einer dieser Akteure ist. Wie wäre es mit einem Pfandflaschensystem für Smartphones? Warum nicht Technologien offen gestalten, damit sie leichter repariert und in Kreisläufe intergiert werden können? Wir brauchen Mut, miteinander zu kooperieren und wirklich neue Geschäftsmodelle zu erproben, die auf Open Source setzen. Open Hardware verändert die Rolle von technischem Wissen und wie wir "Innovation" im wirtschaftlichen Kontext denken grundsätzlich. Und das brauchen wir, um wirklich etwas zu verändern.