Gute Absichten & Trash: Sexuelle Aufklärung auf Social Media im Fakten-Check

Mandy Mangler, Esther Kogelboom, Anna Kemper

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Zusammenfassung
Sexualkunde in der Schule ist ja nett, aber Details kriegen Teens über Social Media. Wo klassische Strukturen scheitern, springen Influencer*innen ein. Die haben jedoch oft kein medizinisches Fachwissen und tragen trotz guter Intentionen Mythen weiter. Was tun? Eine Diskussion mit Medizin-Podcasterin Prof. Mandy Mangler und dem Team vom "Gyncast".
Podiumsdiskussion
Deutsch
Conference

Als Chefärztin kann Prof. Mangler täglich bei ihren Patientinnen miterleben, wie viele Falschinformationen über den Körper von (cis) Frauen kursieren. Die einen kommen mit pseudowissenschaftlichen Life-Hacks gegen Menstruationsschmerzen. Bei anderen hält sich hartnäckig die Behauptung, es ließe sich am "Jungfernhäutchen" ablesen, ob jemand schon Sex hatte. Wir wollen uns alte und vor allem neue Irrglauben anhand von Beispielen anschauen. Das Publikum wird eingeladen, eigene Netz-Fundstücke und Unsicherheiten mitzubringen. Denn viele Mythen finden unter dem Deckmantel der Aufklärung eine neue Form in den sozialen Medien: von den glamourösen Selbstdarstellungen der Insta-Mama-Bubble mit ihren Bildern von schmerzfreien Geburten, die kaum belastender als eine Yoga-Session sind bis zu Zyklus-Ratgebern auf Grundlage von Jahreszeiten und Mondphasen für Astrologie-affine GenZ-Kids.

Mandy Mangler wird eigene Beispiele und die Beiträge aus dem Publikum auf ihren medizinischen Faktengehalt prüfen. Daneben wird sie die zentralen Fragen zum Thema diskutieren: Was verrät uns die Omnipräsenz solcher Aufklärungsangebote über das Scheitern von Schule und Gesundheitssystem? Welche Lücken werden hier durch Social Media Angebote geschlossen, und welche Risiken ergeben sich daraus? Was für Vorstellungen von Privatsphäre zeigen sich, wenn Minderjährige nicht als erstes ihre Ärzt*in mit gesetzlicher Schweigepflicht um Hilfe fragen? Wenn sie lieber vom Klo eine DM über ihre Menstruation an einen Instagram-Kanal schicken? Welche Schlüsse müssen Mediziner*innen und die Wissenschaftskommunikation aus all dem ziehen?