KI und Neurodiversität

André Frank Zimpel

Zusammenfassung
Was versteht man unter "Neurodiversität" und welche Rolle spielt sie im Zeitalter der künstlichen Intelligenz? Der Psychologe André Frank Zimpel erläutert, warum die Anerkennung verschiedener Denkansätze entscheidend ist und letztendlich zur positiven Gestaltung der Gesellschaft beitragen kann.
Stage 1
Vortrag
Deutsch
Conference

Neurodiversität beschreibt die einzigartige Vielfalt menschlicher Nervensysteme, die sich wie Schneeflocken nie genau gleichen. Innerhalb dieses Spektrums existieren Menschen, die anders denken, fühlen und handeln als die gesellschaftliche Norm es erwarten würde.

Künstliche Intelligenz hingegen arbeitet mit rekombinierter Durchschnittsbildung. Je leistungsfähiger KI wird, desto besser wird sie darin werden, den Durchschnitt zum Maßstab zu erheben. Dadurch wächst die Bedeutung von neurodivergenten Menschen. Denn wer sonst sollte als Gegengewicht die bedrohte Vielfalt verteidigen?

Das Konzept der Neurodiversität erweiterte den Rahmen über die autistische Gemeinschaft hinaus, um auch Menschen mit anderen "atypischen neurologischen Vernetzung" einzubeziehen. Dazu gehören beispielsweise ADHS, Legasthenie, Dyskalkulie oder Epilepsie. Neurodivergenz bezeichnet dabei Formen der neurologischen Entwicklung, die als atypisch angesehen werden, während der Begriff der „Neurodiversität“ das breite Spektrum von „neurotypisch“ bis „neurodivergent“ abbildet.