re:publica 25
26.-28. Mai 2025
STATION Berlin
Yasmin Fahimi, Dirk Kasten, Lilian Tschan, Semih Yalcin, Steffen Stierle
Digitale Dienste sind längst Teil unseres Lebens. Ob Lieferdienste, neue Mobilitätsformen oder Haushaltshilfen, Kreatives und Kollaboratives – die Palette ist groß, das Spektrum bunt. Die Pandemie hat wie ein Katalysator gewirkt: Plattformarbeit wächst und wird zumindest in urbanen Zentren immer sichtbarer.
Plattform-Unternehmen, die in kürzester Zeit zu sog. „Unicorns“ aufsteigen, mit Milliardenbewertungen Kapital an sich ziehen, organisieren Arbeit neu – doch dies nicht selten auf dem Rücken der Plattformarbeiter*innen. Denn während der Marktwert steigt und längst die Börsen erreicht hat, bleibt die Arbeit auf App-Ruf oft weit unter Wert. Dies gilt auch für Plattformarbeit, die unsichtbar stattfindet, als reine Online-Arbeit. Doch dagegen wächst Widerstand: Plattformbeschäftigte organisieren sich und kämpfen mit Gewerkschaften und Initiativen für bessere Arbeitsbedingungen. Dabei geht es um grundlegende Rechte: Kündigungs- und Mutterschutz, Gesundheitsschutz, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder natürlich ordentliche Löhne. Auch Plattformarbeiter*innen wollen mitbestimmen.
Doch wie sind Plattformarbeiter*innen überhaupt als Arbeitnehmer*innen einzustufen? Warum kommen Plattformen mit windigen Geschäftsmodellen durch, durch die sie Arbeitnehmer*innen-Rechte verhindern? Wir steht es dabei um die oft intransparenten (algorithmischen) Managementsysteme von Plattformen: Neue Flexibilität oder Vorzeichen einer neuen digitalen Fremdbestimmung?
Nachdem Plattformarbeit in den letzten Jahren viele Gerichte beschäftigt hat – wie etwa das oberste Bundesarbeitsgericht – hat die EU-Kommission nun eine Initiative für faire Plattformarbeit gestartet. Sie präsentiert eine Reihe von Vorschlägen, um die Rechte der Plattformarbeiter*innen zu stärken. Bringt dies also den erhofften Durchbruch für Gute Plattformarbeit? Genau darüber wollen wir mit Euch diskutieren.