Wer müde ist, kann nicht sorgen - Warum wir eine neue Schlafkultur benötigen und den Gender-Sleep-Gap schließen müssen

Susanne Mierau

Zusammenfassung
Schlaf ist eines unserer Grundbedürfnisse. Er ist nicht nur für Regeneration und Lernen bedeutsam, sondern auch für unsere Fähigkeit, Beziehungen aufzubauen, feinfühlig zu sein und uns um andere sorgen zu können. Trotz dieser Bedeutung schlafen wir zu wenig und zu schlecht. Das sollten wir ändern!
Atrium
Vortrag
Deutsch
Conference

Schlaf ist eines unserer Grundbedürfnisse. Wir brauchen ihn für die Regeneration, für das Lernen, für Sicherheit und Aufmerksamkeit. Er nimmt Einfluss auf unser Wohlbefinden, aber auch auf unsere Beziehungen: Wer müde ist, ist weniger feinfühlig, was sich auf unsere zwischenmenschlichen Beziehungen auswirken kann. Obwohl Schlaf so bedeutsam ist, messen wir ihm zu wenig Aufmerksamkeit bei: Wer schläft, scheint schließlich nichts zu leisten in unserer auf Leistung fokussierten Gesellschaft. Wenn wir genau hinsehen, gibt es nicht nur einen Gender-Pay-Gap, einen Equal-Care-Gap, sondern auch einen Gender-Sleep-Gap: Gerade Mütter, die besonders viel Sorgearbeit übernehmen (müssen), sind u.a. durch diese Sorgearbeit (sich um Kinder nachts zu kümmern, aufgrund von Mental Load nicht einschlafen können) im Schlaf benachteiligt. 

In diesem Vortrag wollen wir die Bedeutung des Schlafs für uns betrachten, Störfaktoren ausfindig machen und vor allem darauf blicken, was wir anders machen können und sollten, um durch ausreichend Schlaf eine sorgende Gesellschaft zu unterstützen.

Foto von Susanne Mierau
Diplom-Pädagogin, Familienbegleiterin und Autorin