Yoga Macht Gesellschaft – Über eine angemessene Haltung in komplexen Zeiten

Julia Wadhawan

Zusammenfassung
Für die einen ist Yoga Gymnastik, für andere ein konsumierbarer Lifestyle oder die Nabelschau überforderter Millennials. Dabei steckt darin eine Wissenschaft mit gesellschaftlicher Relevanz. Dieser Vortrag erkundet, was Yoga mit Haltung zu tun hat – und wieso wir dafür keine Matte brauchen
Stage 9
Vortrag
Deutsch
Conference

Fünf Prozent der deutschen Bevölkerung macht ab und zu Yoga. Oder 16, wenn wir jene mitzählen, die gelegentlich üben. Das ist nicht viel und trotzdem ausreichend, um zu behaupten: Yoga ist im Mainstream angekommen. Der Bürgermeister, die Schulfreundin, sogar die deutsche Nationalmannschaft macht es. Aber Yoga verwirrt und polarisiert, immer noch. Nicht nur die Frage, was damit überhaupt gemeint ist: Rückengymnastik, achtsames Atmen oder Einsteigerdroge für Eso-Addicts? Vielen ist Yoga auch zu langsam. Oder zu anstrengend. Zu gehypt, zu spirituell. Dabei steckt darin eine interdisziplinäre Wissenschaft des menschlichen Selbst, die mehr Bedeutung für unser Miteinander hat, als an einem herabschauenden Hund erkennbar. In diesem Vortrag zeige ich auf, was Gymnastikübungen mit Gesellschaft zu tun haben, wie Yoga entstanden ist, sich immer weiter entwickelt. Welchen Einfluss die alte indische Lehre auf modernen Disziplinen wie die Psychologie hat. Und wie wir mithilfe dieser Erkenntnisse in der heutigen Welt Haltung finden – auch außerhalb des Yogastudios.

Julia Wadhawan steht vor einer roten Wand, sie trägt ein lila Shirt, die dunklen Locken offen und die Hände hinterm Rücken
Journalistin, Autorin, Yogalehrerin