Rechtsextremismus im Internet. Was wissen wir und was können wir tun?

Jan Rau, Josefa Francke

Hier klicken, um das externe Video (YouTube) anzuzeigen. Mehr Informationen

Zusammenfassung
Wo stehen wir im Kampf gegen den digitalen Rechtsextremismus? Ein Zwischenbericht aus der Forschung über die digitale Infrastruktur des Rechtsextremismus und über Interventionen und Gegenmaßnahmen. Mit welchen Gefahren sind wir konfrontiert? Was können Gesetze und Gerichte ausrichten? Was passiert in der Präventionsarbeit? Und was könnt ihr tun?
Vortrag
Deutsch
Conference

Donald Trump und die AfD, live gestreamte Terroranschläge, Hate Speech gegen marginalisierte Gruppen, Verschwörungserzählungen und Desinformation im Kontext der Corona-Pandemie: Seit mehreren Jahren ist die Bedeutung digitaler Medien als Manövrierraum rechtspopulistischer und -extremer Kräfte in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt. Maßnahmen im Bereich der Medienregulierung und Content Moderation versuchen, diesen Entwicklungen entgegenzuwirken.

In unserem Vortrag wollen wir eine Zwischenbilanz ziehen: Wo stehen wir im Jahr 2023 im Umgang mit dem digitalen Rechtsextremismus? Welche Gefahren und Herausforderungen lassen sich identifizieren? Und welche Optionen bieten sich uns, diesen zu begegnen? Hierbei gilt es, eine umfassende Perspektive einzunehmen: #MeToo, Black Lives Matter und die Klimabewegung haben digitale Medien genutzt, um effektiv und at scale auf gesellschaftliche Missstände hinzuweisen und so etablierte diskursive Machtstrukturen produktiv aufzubrechen. Für die Entwicklung einer demokratischen digitalen Öffentlichkeit gilt es also nicht nur, das autoritäre Potential digitaler Medien zu begrenzen, sondern auch das (unter anderem) in solchen Bewegungen aufgezeigte demokratische Potential zu fördern.

Damit dies erreicht werden kann, braucht es ein vielschichtiges Problem- und Lösungsverständnis. Unser Vortrag führt verschiedene Fachdiskurse aus der Rechtsextremismus-, Plattform Governance- und Präventionsforschung sowie der Computational Social Science zusammen. Hierbei konzentrieren wir uns nicht nur auf klassische Medienregulierung, sondern sprechen auch darüber, wie Betroffene von rechtem Hass als zentrale, aber zu oft überhörte Stimme in der Platform Governance mit eingebunden werden, und inwiefern Algorithmen nicht nur Polarisierung, sondern auch Demokratie und Diversität fördern können.